Die Architekten Pfammatter & Rieger standen in der Tradition der französischen Betonarchitektur. Über ihre Bauten heisst es: «Im Werk werden Erinnerungen wach an die französischen Brüder Auguste und Gustave Perret, die in den Zwanzigerjahren als Pioniere der Betonarchitektur galten.»
Die Liturgiebewegung der Katholischen Kirche erhob in den 1930er Jahren die Forderung nach einer räumlichen Zusammenführung von Priester und Gläubigen. Diese Forderung hatte Einfluss auf die Entwicklung der Kirchengebäude der Architekten Pfammatter & Rieger. So zeigen die ersten beiden Kirchenbauten der Architekten, Dreikönigen Zürich-Enge und Maria Frieden Dübendorf, noch eine klare Gestaltung als traditionelle mehrschiffige Longitudinalbauten. Bei der Kirche Dreikönigen ist der Einfluss von Denis Honeggers Kapelle der Universität Misericorde in Fribourg noch klar zu erkennen. Bei der Kirche Maria Frieden rücken Pfammatter & Rieger jedoch bereits von der dreischiffigen Halle ab, indem sie den Raum mit parabelförmigen Betonbindern überspannen. Auch St. Konrad Zürich-Albisrieden stellt vom Grundriss her schon fast einen Zentralbau dar, der mit seinen Quertonnen der Seitenschiffe auf das Vorbild von Notre-Dame du Raincy verweist. Die Kirchen St. Gallus Zürich-Schwamendingen und St. Marien Herrliberg gehen noch weiter in Richtung Einheitsraum mit gewölbter oder zeltförmiger Schale. Das letzte gemeinsame Werk von Pfammatter und Rieger schliesslich, die Kirche Sainte Famille Zürich-Hottingen, vollzieht den Wechsel zum Querbau. Damit setzt diese Kirche die Forderung der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils konsequent um, indem der Querbau eine halbkreisförmige Bestuhlung möglich macht, sodass die Gläubigen sich nahe um den Altar versammeln können.