1859 | Geburt als Sohn des Pfarrers Johann Friedrich Felix und der Margaretha Felix-Flury in Peist GR. Er ist das zweite Kind. Im gleichen Jahr stirbt die Mutter. Der Vater heiratet bald wieder, es folgen vier weitere Kinder |
1866–1874 | Primarschulzeit in Tamins, Sekundarschule in Affeltrangen, wo sein Vater eine Pfarrstelle angenommen hat, anschliessend Kantonsschule in Frauenfeld |
1878 | Er beginnt das Studium der Chemie, was ihn aber nicht befriedigt, weil er Armen und Kranken helfen will, deshalb wechselt er zur Medizin |
1883 | Heirat mit Anna Flury, die zufällig den gleichen Nachnamen trägt wie seine Mutter. Mit ihr wird er vier Kinder haben |
1885 | Umzug nach Wädenswil und Eröffnung einer Praxis |
1896 | Tod seiner Frau Anna. Die Bindung soll so eng gewesen sein, dass er keine neue Beziehung eingehen konnte |
1931 | Florian Felix stirbt mit 73 Jahren in Wädenswil |
Der Dorfarzt
Fast ein halbes Jahrhundert praktizierte Dr. Florian Felix als Dorfarzt in Wädenswil. Der vielseitig gebildete Mann interessierte sich für die Natur, Ornithologie, bildende Kunst, Musik und Literatur, insbesondere mochte er Gottfried Keller, den er persönlich gekannt hatte. Früh verwitwet, unterstützte ihn seine älteste Tochter Anna in der Praxis und im Haushalt. Sohn Paul machte dem Vater zeitlebens Sorgen: Er begann verschiedene Studien, brach aber alles ab, nannte sich später Schriftsteller, dies jedoch mit bescheidenem Talent, sodass er nie finanziell unabhängig wurde. Dem Humor von Florian Felix konnten seine privaten Schwierigkeiten nichts anhaben; immer wieder werden sein sonniges Gemüt und sein schallendes Lachen erwähnt. Zahlreiche Anekdoten von ihm sind überliefert. So soll ein Kind der Familie Hauser einmal im Auftrag des Vaters zu Dr. Felix geschickt worden sein, um auszurichten:
Florian Felix (1859–1931).
Florian Felix war 1891 Mitbegründer der SAC-Sektion Hoher Rohn.
Florian Felix hatte seine Praxis im Haus zur Gerbe.
Krankenasyl Wädenswil, eingeweiht 1886. Hier wirkte Florian Felix als Belegarzt.
«Er war ein kleiner, rundlicher Mann mit blondem Schopf, grossen blauen Augen und weithin schallendem Lachen. Immer für gute Laune, voll Begeisterung für seinen Beruf, für Musik und alles, was ‹kreucht und fleucht›, daneben leidenschaftlicher Bergsteiger. Wir unternahmen viele Hochtouren zusammen.»
Mentona Moser
Mariska Beirne
Christian Winkler
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