100 Jahre Au-Konsortium (1911-2011)
Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 2011 von Peter Ziegler / Hans Stüdli (Fotos)
An der Jubiläums-Generalversammlung sowie dem Festakt vom 17. Juni und mit einem zweitägigen Fest für die Bevölkerung am 18./19. Juni 2011 blickte die 1911 gegründete Genossenschaft Au-Konsortium Wädenswil auf hundertjähriges Bestehen zurück. Die nachstehende Zusammenstellung erwähnt die wichtigsten Ereignisse in der hundertjährigen Geschichte. Ausführlicher gewürdigt wird das Geschehen in einer Broschüre, die Peter Ziegler im Auftrag des Au-Konsortiums zum Jubiläum verfasst hat.
Ein Prospekt wirbt um 1880 für die Pension und Kuranstalt Au.
1911
Ende März macht Johannes Schäppi-Widmer, derzeitiger Besitzer der 1866 eröffneten Pension und Kuranstalt auf der Halbinsel Au, Konkurs. Um die konkursamtliche Versteigerung zu verhindern, gründet
Fritz Weber-Lehnert (1870–1955) mit Mitgliedern des Verwaltungsrates der Zürcher Dampfboot-Gesellschaft eine einfache Gesellschaft. Diese erwirbt die Liegenschaft am 23. März zum Preis von 170 000 Franken. Am 19. Mai gründen 14 Genossenschafter die Genossenschaft Au-Konsortium mit Sitz in Wädenswil. Fritz Weber-Lehnert wird erster Präsident.
1912
Am 22. Februar geht die Obere Au mit Wohn- und Gasthaus, zwei Scheunen, einer Trinkhalle, einem Kegelbahngebäude, der Schifflände und 56 Aren Umschwung ins Eigentum des Au-Konsortiums über.
1913
Das Au-Konsortium lässt in der Scheune nahe dem Gasthof eine Wohnung für den Pächter des Landwirtschaftsbetriebs einbauen.
1914
Die hölzerne Trinkhalle aus den 1880er Jahren wird abgebrochen und durch eine Gartenhalle nach Plänen der Architekten
Müller & Freytag in Thalwil ersetzt, den Kern des heutigen «Landi»-Saals.
1916
Hermann Gattiker-Helbling, seit 1911 Wirt auf der Halbinsel Au, kündigt den Pachtvertrag und übernimmt von den Eltern das Restaurant «Schiffli» im Bahnhofquartier Wädenswil.
1918
Gottlieb Ott, der Nachfolger Gattikers, gibt die Hotelpacht bereits wieder auf.
1923
Dem dritten Wirt, A. Müller, bekannt für kleine Portionen und grosse Preise, muss gekündigt werden. Unter dem Ehepaar Albert Imboden-Lang, das bis 1944 den Gasthof auf der Halbinsel Au führt, festigt sich der gastronomische Ruf des Ausflugs-Restaurants.
1931
Vergrösserung der Terrasse auf der Ostseite des Hotels.
Der Gasthof mit 1931 vergrösserter Terrasse.
1944
Das Ehepaar Alfons und Marty Steinbrink-Schläpfer übernimmt die Au-Pacht und macht den Gasthof für Fisch-Spezialitäten bekannt.
1951
Das Au-Konsortium verpachtet der Schweizerischen Obst- und Weinfachschule – der heutigen Hochschule – zur Anlegung eines Rebberges Land am Südhang des Au-Hügels.
1956
Ein Jahr nach dem Tod des Gründungspräsidenten Fritz Weber-Lehnert übernimmt dessen Neffe, Dr.
Walter Weber-Bürki, das Präsidium des Au-Konsortiums.
1957
Die Mitglieder des Au-Konsortiums beschliessen einstimmig, den baufälligen Gasthof von 1866 abzubrechen und durch einen modernen Landgasthof zu ersetzen.
1959
Am Palmsonntag wird der neue Landgasthof – ein Werk des Zürcher Architekten Max G. Sütterlin – eingeweiht. Die Baukosten beliefen sich auf 1,1 Millionen Franken. Im Neubau stehen sieben Doppel- und zwei Einerzimmer zur Verfügung.
1961
Das Au-Konsortium feiert das 50-jährige Bestehen. Aus diesem Anlass werden auf der Nordwestseite des Gasthofs 300 Eichen gepflanzt.
1968
Paul Weber-Glystras wird zum dritten Präsidenten des Konsortiums gewählt, als Nachfolger seines im Jahr zuvor verstorbenen Vaters Dr. Walter Weber-Bürki.
1971
Nach 27-jähriger erfolgreicher Tätigkeit gibt das Ehepaar Steinbrink die Pacht des Landgasthofs auf. Die Pacht wird nun an die bekannte Hotelkette CEM von Caspar Manz vergeben.
1973
Nordwestlich des Gasthofs wird ein Kinderspielplatz erstellt.
1976
Nach dem Konzept von Prof. Dr.
Albert Hauser wird beim Bauernhaus ein historischer Bauerngarten angelegt.
1986
Das Au-Konsortium feiert das 75-Jahr-Jubiläum. Auf diesen Zeitpunkt hin wird das baufällige Bauernhaus durch Architekt
Christian Hurter, Wädenswil, mit einem Aufwand von 1 075 000 Franken umgebaut und renoviert.
1989/90
Neugestaltung der Réception, Umbau des Restaurants, Gesamtrenovation des Au-Saals, Einbau eines Personenlifts und einer Toilette für Behinderte.
1993
Der bisher schwer heizbare «Landi»-Saal wird wintertauglich umgebaut.
1994
Als Nachfolger seines Vaters Paul Weber-Glystras übernimmt dessen Sohn Christian Weber das Präsidium des Au-Konsortiums.
1995
Ein Hagelwetter nötigt zur Sanierung der Ostfassade des Bauernhauses.
1997
Sanierung des Kinderspielplatzes.
1999
Der Vorstand beschliesst, das Ende Jahr auslaufende Pachtverhältnis mit der Hotel St. Gotthard AG von Caspar und Ljuba Manz-Lurje nicht mehr zu erneuern.
1999/2000
Neugestaltung des Foyers im ersten Stock. Erweiterung der Terrasse um 24 Sitzplätze.
2000
Seit 1. Januar ist die Keller Gastronomie AG von Philippe und Ruth Keller für den Betrieb des Landgasthofs verantwortlich.
2001
Zum 90-Jahr-Jubiläum des Konsortiums findet auf der Halbinsel Au die Kunstausstellung «Passagen» statt. Ein Teil der zeitgenössischen Kunstwerke geht später in den Besitz des Au-Konsortiums über.
2007
Erneuerung des Bauergartens vor dem Bauernhaus.
2010/11
Die Infrastruktur des Gasthofs wird erneuert. Die bisherigen elf Hotelzimmer werden in einen Dreistern-Standard gebracht. Im Dachgeschoss entstehen zusätzliche sieben Hotelzimmer. Damit verfügt der Landgasthof Halbinsel Au ab Frühling 2011 über ein Angebot von 18 modern eingerichteten Hotelzimmern, was von vielen Veranstaltern für deren Gäste seit Jahren gewünscht worden ist.
Der Landgasthof im Jubiläumsjahr 2011.
Festbankett zur 100-Jahr_Feier des Au-Konsortiums.
Konzert von Philipp Bachofner und Brita Ostertag.
Doris Stüdli und Beatrice Gattiker - Organisatorinnen des zweitägigen Au-Festes für die Bevölkerung.
Drei Schüsse aus der Kanone der Barbarazunft eröffnen das Fest auf der Halbinsel Au.
Grussworte von Präsident Christian Weber.
Rede von Stadtpräsident Philipp Kutter.
Am verregnetem Samstag, 18. Juni 2011.
Ein Hackbrettspieler sorgt für Unterhaltung.
Bereit zur Rössliwagenfahrt über den Au-Hügel.
Die Rössliriiti begeistert die Kinder.
Ein Küfer erklärt, wie ein Fass entsteht.
Ein Hufschmied an der Arbeit.