HAUS IN DEN REITMATTEN (Friedbergstrasse 3)

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Alt-Wädenswiler Fachwerkhaus mit zwei gemauerten, kreuzgratgewölbten Weinkellern. Breite, zur Sonne gewendete Giebelfassade, ehemals wohl mit Reihenfenstern. Auffälliges, am Dachrand platziertes Dachhaus (19. Jh.; erneuert). Beispiel für schöpferisch-private Denkmalpflege: Freilegung Fachwerk, Dekorierung Dachuntersichten nach barocken Mustern.
Das Haus mit Putzüberzug (spätes 19. Jh., 1939 erneuert). Gebäudeinventar Wädenswil Nr. 292, 1982.

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

 

1750–1770
Ein Mitglied der Familie Eschmann – wohl Kornett Heinrich (1739–1811) – baut in den «Reitmatten» ein firstgeteiltes Doppelhaus. In Johannes Islers Ansicht von «Wadensweil» (1769) erscheint es als Dominante dieses baumbestandenen Areals unterhalb der damaligen Landstrasse (nachmals Eidmattstrasse).
 
1812–1907
Wechselnde Besitzer – darunter ein Schuhmacher, ein Schneider, ein Glaser und ein Seidenfergger – verkleinern sukzessive den Umschwung des Hauses und bauen dieses um und aus, unter anderem wird 1836 die hinter dem Haus stehende Scheune veräussert und durch einen Wohnbau ersetzt (Nr. 5).
 
1907–1908
Der Seidenfabrikant Emil Gessner-Heusser erwirbt das Haus und lässt einen gemauerten Treppenhaus- und Abort-Risalit erstellen. Er dehnt den Rosenmattpark bis zur Friedbergstrasse aus und beschert dem Altbau Parkgrün und ein pittoreskes Kutscherhaus (Nr. 1) als Nachbarn.
 
1998–1999
Eugen und Brita Grüninger verhelfen dem Haus, seit 1940 Standort des familieneigenen Malergeschäfts, zu neuem Glanz: Der verputzte Riegel wird freigelegt, das Dach-«Zelt» in eine Wohnlandschaft mit Galerie verwandelt. 2012 geht die Liegenschaft in neuen Besitz über.