125 Jahre Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 2013 von Alex Amsler / Peter Ziegler
 
Der Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil – der frühere Kirchengesangverein Wädenswil – feierte im November 2013 das 125-Jahr-Jubiläum. Die ersten hundert Jahre dieses traditionsreichen Wädenswiler Chors wurden von Richard P. Müller im Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1988 ausführlich gewürdigt. Darum seien hier nur die wichtigsten Ereignisse aus der Vereinsgeschichte zusammengefasst. Ausführlicher gewürdigt wird das Geschehen in den letzten 25 Jahren.
 
Pfarrer Johann Jakob Pfister. Er gab 1888 den Anstoss zur Gründung eines Kirchenchors Wädenswil.

1888

Der Wädenswiler Pfarrer Johann Jakob Pfister will an Weihnachten in der reformierten Kirche eine Kantate des einheimischen Organisten J.J. Nater aufführen lassen und begeistert für diese Idee rund fünf Dutzend Sängerinnen und Sänger.

1889

Nach der gelungenen Aufführung bleibt der Chor beisammen und konstituiert sich im Januar unter dem Präsidium von Pfarrer Pfister zum Kirchengesangverein Wädenswil.

1894

Gemeinsam mit dem Männerchor Eintracht ersucht Aktuar E. Hürlimann-Weber den Gemeinderat um einen Beitrag zur Anschaffung eines eigenen Klaviers.
 

1898

Der Dirigent und Komponist Fritz Stüssi (1874–1923) übernimmt die musikalische Leitung des Vereins.




Fritz Stüssi, Chorleiter von 1898 bis 1923.

1909

Aufführung «Der Messias» von Georg Friedrich Händel.

1910

Aufführung «Die Jahreszeiten» von Joseph Haydn.

1916

Aufführung «Die Schöpfung» von Joseph Haydn.

1918

Frau A. Huber-Isler löst Pfarrer Pfister im Präsidium ab, tritt aber schon nach einer Woche wieder zurück. Auf sie folgt interimistisch Dr. Adolf Stutz.

1919

Ein Statutenentwurf erwähnt im Ingress, der Kirchengesangverein heisse nun «Gemischter Chor».

1920

Durch Beschluss vom 19. Januar wird der Name «Kirchengesangverein Wädenswil» beibehalten.

1921

Aufführung «Stabat Mater» von Franz Schubert. Carl Laue-Décoppet wird neuer Präsident.

1922

Aufführung «Requiem» von Luigi Cherubini.

1923

Nach dem frühen Hinschied des Musikdirektors Fritz Stüssi dirigiert Karl Matthaei den Chor.
 



Karl Matthaei, Chorleiter von 1923 bis 1926. Auf ihn folgte bis 1930 George Graf.

1925

Ernst Fleckenstein löst Carl Laue im Präsidium ab.

1926

Karl Matthaei wird nach Winterthur berufen. Dr. Georg Graf übernimmt die Nachfolge.

1930

Valentin Baumann wird zum neuen Präsidenten gewählt, Heinrich Funk (1904–1977) zum Dirigenten.
 


Heinrich Funk, Chorleiter von 1930 bis 1944.

1931

Aufführung «Kantaten» von Johann Sebastian Bach.

1934

Notar Walter Wild übernimmt das Präsidium. Der Chor zählt 37 Aktive.

1937

90 Sängerinnen und Sänger führen die ersten drei Kantaten des «Weihnachtsoratoriums» von Johann Sebastian Bach auf.

1938

Zur 50-Jahr-Feier wird unter der Direktion von Heinrich Funk «Der Messias» von Händel aufgeführt. Als Bassist kann Hermann Schey verpflichtet werden.

1942

In der reformierten Kirche wird erstmals eine Messe, die «Nr. 6 in Es-Dur» von Franz Schubert, aufgeführt, was zu einem tadelnden Brief eines Sängers führt.

1943

Heinrich Funk ist als Organist ans Zürcher Fraumünster berufen worden, dirigiert den Chor aber noch bis 1944.

1944

Hans Christener löst Notar Wild im Präsidium ab; Musikdirektor Rudolf Sidler (1914–1978) den Chorleiter Heinrich Funk.
 



Rudolf Sidler, Chorleiter von 1944 bis 1978.

1946

Für die Aufführung «Die Jahreszeiten» von Joseph Haydn wird nebst berühmten Solisten zum ersten Mal das Stadtorchester Winterthur engagiert.

1951

Walter Habersaat, der neugewählte Präsident, stellt im Jahresbericht fest: «Der Kirchengesangverein hat zwei Übel: keine Chordisziplin und kein Geld.»

1960

Die Aufführung der «h-Moll-Messe» von Johann Sebastian Bach zusammen mit dem Winterthurer Stadtorchester und den Solisten Maria Stader, Marga Höffgen, Herbert Handt und Heinz Rehfuss stellt einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.

1961

Richard P. Müller löst Walter Habersaat im Präsidium ab.

1963

Mit der «Matthäus-Passion» von Johann Sebastian Bach, einem Festakt auf der Halbinsel Au und einem Festgottesdienst am Chilbi-Sonntag feiert der Kirchengesangverein das 75-Jahr-Jubiläum.

1967

Zur Feier «200 Jahre Barockkirche Wädenswil» führt der Chor die «Missa solemnis» von Ludwig van Beethoven auf. Vorgängig hat in Valbella/Lenzerheide eine Singwoche stattgefunden.

1969

Mit einer Abendrundfahrt auf dem Zürichsee feiert der Chor den seit 25 Jahren als Dirigent wirkenden Rudolf Sidler.

1970

Erstmals in der Schweiz wird vom Kirchenchor Benjamin Brittens «War Requiem» aufgeführt.

1976

Richard P. Müller tritt als Präsident zurück und wird zum Ehrenpräsidenten ernannt. Zahnarzt Dr. René Fatzer wird sein Nachfolger.

1978

Rudolf Sidler tritt im Frühling als Chorleiter zurück. Die Wahlkommission schlägt nach aufwändigem Wahlverfahren mit 13 Bewerbern Felix Schudel als Nachfolger vor. Er wird mit grossem Mehr gewählt. Als ersten konzertanten Auftritt kann der Chor im Weihnachtskonzert des Kammerorchesters Wädenswil mit diesem das Göoria von A. Vivaldi aufführen.
 
Felix Schudel, Chorleiter seit 1978.

1979

Als erstes grosses Chorkonzert unter der Leitung von Felix Schudel wird der Messias von G. F. Händel aufgeführt.

1987

An der 100. Generalversammlung im Hotel «Du Lac» übergibt Dr. René Fatzer das Präsidium an Ursula Bosshardt: die zweite Frau in der Geschichte des Vereins.


 
 
Ursula Bosshardt, die neue Präsidentin.



Auf dem Programm des November-Konzertes 1987 stehen Werke von Franz Schubert. Das Stadtorchester Winterthur spielt mit Konzertmeister Abraham Comfort. Helen Keller (Sopran), Verena Barbara Gohl (Alt), Christoph Homberger (Tenor) und Niklaus Tüller (Bass) sind die Solisten. Die Kirche ist bis auf den letzten Platz besetzt.

1988

Das 100-Jahr-Jubiläum des Chors wird mit einem Festgottesdienst in der reformierten Kirche und anschliessendem Bankett im Landgasthof Halbinsel Au gefeiert. Richard P. Müller verfasst eine Festschrift. Gewürdigt wird gleichzeitig die zehnjährige Dirigententätigkeit von Felix Schudel.

 

Das Jubiläumskonzert mit dem Stabat Mater von A. Dvorák wird auf Einladung des Musikkollegiums auch in Winterthur aufgeführt. «So müssten Chorkonzerte immer sein» (Abraham Comfort, Konzertmeister Stadtorchester Winterthur).

Programmheft 1989.

1989

Immer wieder reklamierten Konzertbesucher, dass es in der Kirche zu wenige attraktive Plätze gebe. Das Konzert mit der Johannespassion von J. S. Bach wird deshalb samstags und sonntags gegeben. Die zweite Aufführung wIrd bis heute beibehalten.

1990

Als spezieller Anlass für die Gönnermitglieder wird am Wochenende vor dem Konzert erstmals eine Matinée durchgeführt. Felix Schudel führt in Wort und Bild ins Konzert ein. Mit Tonbeispielen, viel Fachwissen und Humor bringt er seither den Zuhörern Hintergrund und Entstehen der Werke näher.

1991

Der bisherige Vereinsname Kirchengesangverein Wädenswil wird durch Beschluss der Generalversammlung abgeändert auf Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil. «Der neue, zeitgemässere Name bringt die Doppelfunktion des Chores vermehrt zum Ausdruck, wird doch damit einerseits die traditionelle Verbundenheit mit der Kirche dokumentiert, andererseits aber auch ausgesagt, dass sich der Chor im Hinblick auf seine jährlichen bemerkenswerten Konzerte stets intensiv mit der Erarbeitung und Interpretation grosser Werke der Chorliteratur befasst.»

Logo bis 1991.

Logo bis 2008.

1994

Ursula Bosshardt tritt an der Generalversammlung als Präsidentin zurück. Vizepräsidentin Magdalena Kellerhals übernimmt das Präsidium ad interim.

Felix Schudel führt ins Konzert ein.

Vereinspräsidentin Magdalena Kellerhals anlässlich der Generalversammlung 2004.

1995

Die Generalversammlung wählt Magdalena Kellerhals zur neuen Präsidentin. Felix Schudel hat im Sommer ein halbes Jahr Urlaub, der dem Chor eine lange Pause und den Verzicht aufs Novemberkonzert bringt.

1996

Anstelle des Novemberkonzertes vom Vorjahr wird am 30. und 31. März (Palmsonntag) die Matthäus-Passion von J. S. Bach aufgeführt. Mit dem Kirchen- und Oratorienchor musizieren als Cantus-Firmus-Chor Schülerinnen der Kantonsschule Küsnacht, das Stadtorchester Winterthur, Verena Liechti Cembalo und Ursula Hauser Orgel.

1997

Der Vorstand zieht sich zu einer zweitägigen Klausursitzung zurück. Folge ist u. a. ein neuer, einheitlicher Auftritt in der Werbung. So werden auch die Drucksachen moderner gestaltet.







Programmhefte 1991 und 1999.

1998

Der Konzertorganisator Osi Schudel gibt sein Amt ab, das er über lange Jahre gewissenhaft und erfolgreich geführt hat. Nachfolgerin wird Helena Diethelm.
Die reformierte Kirche Wädenswil wird renoviert. Der Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil geniesst für die Konzerte mit Werken von A. Bruckner Gastrecht in der reformierten Kirche Horgen. Das Stadtorchester Winterthurer ist verhindert. Als Ersatz springt das Symphonische Orchester Zürich ein.
 

Baugottesdienst unter dem Gerüst, 22. November 1998.

1999

Auf dem Konzertprogramm stehen von J. S. Bach das Magnificat und von G. Fauré das Requiem. Erstmals begleiten den Chor das Glarner Musikkollegium unter Rudolf Aschmann sowie Esther Aschmann Cembalo und Ursula Hauser Orgel.

2000

Von W. A. Mozart stehen das Requiem, Dixit et Magnificat, Tantum ergo und Ave verum corpus auf dem Programm. Wädenswil begeht ein Mozartjahr mit Beteiligung Theater Ticino, Kino Wädenswil und Bäckerei Gantner (Mozartkugeln). Nostalgische Auftritte werben für das Konzert.
Felix Schudel gestaltet einen zweiten Weiterbildungsurlaub in der Musikstadt Wien. Als Ersatz für die Proben führt der Chor gesellige Ersatzprogramme durch.

Oskar (Osi) Schudel.

Mozarts in Wädenswil.

2002

Im April steht ein selten aufgeführtes Passions-Oratorium auf dem Programm: «Der Tod Jesu» von C. H. Graun. Das Werk ist ziemlich unbekannt, und das bleibt nicht ohne Folgen:
Aus dem Protokoll der Generalversammlung 2002:
«Um das Defizit des letzten Konzertes etwas zu schmälern, hat Silvia Boppart ein Fläschli Valserwasser, welches unsere Sopranistin Martina Fausch vergessen hatte, versteigert. Es kamen total Fr. 644.- zusammen.»
Nach rund vier Jahrzehnten wird die h-Moll-Messe von J. S. Bach, «eines der grössten musikalischen Kunstwerke» wieder aufgeführt. Die Zürichsee-Zeitung schreibt: «Es ist ein mutiges und viel Arbeit erforderndes Unterfangen, sich dieses Stückes, das höchste musikalische Anforderungen an einen Chor stellt, anzunehmen und zur Aufführung zu bringen. Der Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil unter Leitung von Felix Schudel hat sich dieser Aufgabe gestellt und das Stück in intensiver, monatelanger Probenarbeit erarbeitet. Die Mühe hat sich gelohnt, wie die beiden beeindruckenden Aufführungen vom vergangenen Wochenende in der reformierten Kirche zeigten …».

EPISODEN

Aus dem Protokoll der Generalversammlung 2000: Der Chor erwägt, im KKL aufzutreten. Als er erfährt, wie enorm hoch die Kosten sind (Fr. 18‘000.– Miete des KKL, zusätzliche Werbekosten ungefähr in gleicher Höhe) – diese Kosten ohne einen Ton Musik gemacht zu haben. Die Pläne müssen wohl oder übel begraben werden.
 
Der Dirigent ist für ein Semester beurlaubt: Damit sich der Chor nicht ganz aus den Augen verliert, organisiert ein Vorstandsmitglied eine Wanderung durchs Zürcher Unterland mit anschliessendem Spargel-Essen in Flaach. Diese Wanderung ist bei den Sängerinnen so gut angekommen, dass an der nächsten Generalversammlung der Antrag gestellt wird, solche Wanderungen regelmässig durchzuführen. Eine weitere Wanderung führte dann ins Klöntal, wo einige Angefressene sich ein Bad im kalten See nicht nehmen liessen.
 
Wilder Westen: Anlässlich eines Ausfluges in den Jura wurde der Zug von berittenen Gangstern überfallen und die Notenverwalterin hoch zu Ross entführt. Eine spontane Sammlung bei den schockierten Choristen brachte genügend Lösegeld zusammen, so dass nach harten Verhandlungen die Gekidnappte ausgelöst, und damit die Notenversorgung des Chores weiterhin sichergestellt werden konnte.

2006

Der Konzerttermin wird ausnahmsweise vom November auf den Januar verschoben, um eine Konkurrenzierung mit dem Konzert von Kantor Zwingli in Richterswil zu vermeiden. Zur Aufführung gelangen Werke von Leopold Mozart, J. Chr. Bach, Joseph Haydn, Michael Haydn und W. A. Mozart.

2008

Der Schweizer Komponist Frank Martin schrieb «In terra pax» als Auftragswerk für Radio Genf 1944 zum bevorstehenden Kriegsende. Martin schöpft aus dem Vollen: zweichörig, mit fünf Solisten, grossem Sinfonieorchester samt Schlagwerk und sogar mit zwei Flügeln. Für dieses Konzert mit dem Symphonischen Orchester Zürich musste das Podium in der Kirche Wädenswil erweitert werden.

2009

Die Gestaltung der Drucksachen wird unter Mithilfe von Michael Waldvogel von idfx überarbeitet.

2010

Die Musikwoche in Gwatt wird zum 18. und letzten Mal durchgeführt.

2011

Mitwirkung an der Musiknacht zum 10-jährigen Orgeljubiläum. Gemeinsamer Auftritt mit 65 Jugendlichen des Oberstufenchores und dem Kammerorchester Wädenswil unter der Leitung von Zoltan Szalatnay (Händel, aus «Israel in Egypt»).
Carol Bolliger in der «Zürichsee-Zeitung»: «Eine auf den ersten Blick etwas merkwürdige Zusammensetzung. Jugendliche, die sich sonst mit Rap, Hip-Hop und House-Musik beschäftigen, singen plötzlich klassische Musik. ‚Anfangs war es schon ziemlich komisch, Klassik zu singen‘, gesteht die 14-jährige Livia Ruckli vom Oberstufenchor. Doch es sei weniger schlimm, als sie zuerst gedacht habe, und je besser der Gesang klinge, desto mehr Spass mache es ihr und ihren Kollegen.»



Musiknacht 2011, Auftritt gemeinsam mit dem Oberstufenchor.

2012

F. Händels «Israel in Egypt», das doppelchörige Werk in altenglischer Sprache, wird aufgeführt. «Felix Schudels Kirchen- und Oratorienchor wagte sich an Händels gewaltiges Chorwerk ‚Israel in Egypt‘ – und überzeugte.» (Zürichsee-Zeitung 27.11.2012).

In der reformierten Kirche Wädenswil wird Händels «Israel in Egypt» aufgeführt.

2013

Der Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil wirkt mit beim Frühlingskonzert «Concerto Festivo» des Musikvereins Harmonie Wädenswil unter Leitung von Domenico Emanuele, zusammen mit dem Gospelchor Wädenswil und dem Männerchor Eintracht Wädenswil.
Gegründet wurde der Kirchen- und Oratorienchor 1888 als Kirchengesangverein. Das 125-jährige Bestehen des Chors wird mit einem Festkonzert gefeiert. Zum besonderen Anlass wird das bei Martin Wettstein in Auftrag gegebene Werk «missa empathica» uraufgeführt. Der Komponist stellt sein Werk in der Matinée vom 27. November 2013 persönlich vor. Daneben gelangen die Messe in C-Dur und die sehr festliche Chorfantasie von L. van Beethoven zur Aufführung.
 

Frühlingskonzert 2013 in der reformierten Kirche Wädenswil.

Martin Wettstein 23 Notenliniensysteme über-einander. (Aus Gloria,«missa empathica»).

Als Gegenüberstellung die durch den Dirigenten bearbeitete Partitur «Die Jahreszeiten» von Joseph Haydn.

MUSIKWOCHEN IN GWATT

Von 1991 bis 2010 fanden in Gwatt am Thunersee Musikwochen statt. Die dort erarbeiteten Programme wurden anschliessend in Thun und/oder in Wädenswil aufgeführt. Jetzt sind die Tage in Gwatt für die Chormitglieder ganz spezielle Erinnerungen: Als junge Familie konnte man dort Ferien der besonderen Art geniessen. Die Eltern frönten hemmungslos der Musik und dem gemütlichen Zusammensein. Die Kinder hatten Betreuung, Animation und viele Gspänli zum Spielen – und dies in wunderbarer Umgebung mit Wald und See. Mit viel Hunger stürmten sie dann nach vollbrachten Heldentaten jeweils das reichhaltige Buffet, wobei sie die Reihenfolge Vorspeise – Hauptgang – Dessert nicht immer beachteten. Dies konnte dann dazu führen, dass die Erwachsenen ohne Nachtisch zum Kaffee übergehen mussten. Angesichts der glücklichen Kinderschar liess sich dieser auferzwungene Verzicht allerdings leicht verkraften. Wenn dann am Schlussabend die Kinder-Rasselbande auch noch ein Konzert zum Besten gab, war ihr ein grosser Applaus der erwachsenen Musiziergruppe sicher.
 

Drei Fotos erinnern an das gemeinsame Musizieren in Gwatt.

DER CHOR IM URTEIL DER PRESSE

Wolfgang Amadeus Mozart, «Requiem»
Schon mit dem ersten Einsatz waren die Mitglieder der Chorvereinigung gefordert. Quasi aus dem Stand hatten sie voll in die Partitur einzusteigen – und taten dies in bemerkenswerter Manier. Die Stimmen schienen gut angewärmt, der Chorklang sofort erstaunlich rund, die Intonation alsbald sozusagen makellos.
(«Zürichsee-Zeitung», November 2000.)
 
C.H. Graun, «Der Tod Jesu»
Die Choristen und Choristinnen und ihr kundiger Leiter nehmen sich der Anforderungen einer derartigen Partitur offensichtlich mit Sorgfalt an. In den verschiedenen Chorälen oder Tuttis war die ganze Bandbreite von piano bis zu strahlendem fortissimo (zeitweise etwas hart) nachzuvollziehen. Der Diktion wird ohrenfällig gehuldigt. Die Trextverständlichkeit erreichte hohen Grad.
(«Zürichsee-Zeitung», April 2002)
 
Felix Mendelssohn, «Elias»
Der Dirigent und Chorleiter Felix Schudel verwandelte das Oratorium gemeinsam mit dem Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil, dem Neuen Glarner Musikkollegium, dem Vocalino A.capella-Chor und vier weiteren Solisten zu einem dramaturgisch sinnvollen und musikalisch stringenten Gesamtergebnis, von dem sich das versammelte Publikum in der reformierten Kirche Wädenswil sichtlich ergreifen liess.
(«Zürichsee-Zeitung», November 2007.
 
Frank Martin, «In terra pax»
Das Publikum schien von diesen ungewohnten Klängen, die modernen Werken oftmals anhaften, erst leicht irritiert zu sein, doch dann liessen sich die Menschen von der schieren musikalischen Gewalt des Werks fesseln und folgten den gut verständlichen Worten der gesungenen Geschichte mit Spannung… «Mon Dieu!» entfuhr es einem der Zuschauer nach dem letzten Takt ehrfürchtig, und die Zuhörer waren sich einig, dass ihnen auch dieses eher ungewöhnliche Werk in seiner überwältigenden Kraft gefallen hat.
(Tages-Anzeiger», November 2008.
 
Georg Friedrich Händel, «Israel in Egypt»
Felix Schudels verstärkter Kirchen- und Oratorienchor Wädenswil spielte eindeutig die Hauptrolle bei der glanzvollen Aufführung von Händels grossartigem Chorwerk «Israel in Egypt»... Die überragende Leistung des Chors degradierte die beiden Vokalsolisten Judith Lüpold (Alt) und Simon Witzig (Tenor) zu toll besetzten Nebenrollen… Das tief beglückende Konzerterlebnis war die Frucht einer einjährigen intensiven Vorbereitung durch den begnadeten Chorleiter Felix Schudel, der seinen Kirchen- und Oratorienchor als Nachfolger von Rudolf Sidler seit 1978 leitet.
(«Zürichsee-Zeitung», November 2012.)

Konzert 2011.



Alex Amsler





Peter Ziegler