60 Jahre Pfadfinderabteilung Wädenswil-Richterswil, 1926-1986

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1986 von Peter Ziegler


1925 Der Wädenswiler Werner Strickler (1898-1969), der während seiner Ausbildung in England die Pfadfinderbewegung und dessen Gründer, Lord Baden-Powell, kennengelernt hat, beginnt eine Anzahl Wädenswiler Sekundarschüler für den Pfadigedanken zu begeistern.
 
1926 Bei einem Lagerfeuer auf der Burgruine wird am Georgstag die Pfadiabteilung Wädenswil-Richterswil gegründet. Die ersten Gruppenführer (Venner) sind Max Leuthold (Gruppe Adler), Fredi Schild (Gruppe Hirsch) und Walter Rüegg (Gruppe Eule). Anfangsbestand: 36. Erstes Sommerlager (Weesen).
 
1928 Erster öffentlicher Familienabend in der «Sonne». Gründung der «Vereinigung zur Förderung des Pfadfinderwesens», eines Elternkomitees mit dem Ziel, durch materielle und moralische Unterstützung für die Erhaltung einer Pfadfinderabteilung in Wädenswil zu sorgen. – Der Gemeinderat Wädenswil erlaubt der Pfadfinderabteilung auf deren Gesuch hin, über dem eingedeckten Krähbachtobel beim «Stampf» eine als Pfadiheim dienende Holzbarackte aufzustellen. Lagerturm der Pfadiabteilung Wädenswil.

Lagerturm der Pfadfinderabteilung Wädenswil.

Pfadiheim Wädenswil auf dem Stampf-Areal, 1929-1982.

1929 Am 21./22. September findet in Wädenswil die erste Pfadi-Landsgemeinde statt. – Die Abteilung bezieht das eigene Pfadiheim im «Stampf» beim Glärnischschulhaus Wädenswil.
 
1931 Erstes Skilager (Tschiertschen).

1932 Schweizerisches Bundeslager in Genf mit ersten Erfolgen der Wädenswiler Pfadfinder im Handballspiel gegen eine französische Mannschaft und gegen den Kantonalverband Tessin. Im Wettkampf der olympischen Staffel erringen die Wädenswiler Pfadi den zweiten Rang.
 
1934 Erster Pfadiabend im geräumigen Saal des Hotels Engel.
 
1935 Werner Strickler gründet den Pfadfinder-Handballclub Wädenswil und führt ihn als Präsident während 30 Jahren.
 
1937 Erstes Herbstlager (Roveredo).

1938 Der Pfadi-Handballclub beteiligt sich erstmals an der Schweizerischen Handballmeisterschaft.
 
1939 Sommerlager in Militärbaracken auf dem Oberalppass.
 
1940 Gründung der Wolfsmeute unter Hans Jakob Furrer.
 
1941 Tätigkeit beeinträchtigt durch oblig. Landdienst und Hilfsdienst.
 
1942 Erstmals übernehmen in Wädenswil Mädchen die Führung der Wolfsmeute (Claire Isler, Silvia Erzinger, Trudi Keller).
 
1945 Im Zusammenhang mit der Behebung eines Brandschadens wird das Pfadiheim im «Stampf» einer ersten grösseren Gesamtrenovation unterzogen.

1946 Erstes Wolfslager (Amden).

1947 Gründung des Altpfadfinder-Verbandes.

1948 die Abteilung zählt 100 Mitglieder. Neue Fahne. – Während einer Periode akuten Wohnungsmangels dient das Pfadiheim verschiedentlich als Notwohnung.

1953 Erika Borsdorfff, eine Wolfsführerin aus der Pfadfinderabteilung Wädenswil, gründet mit einer Gruppe Mädchen die erste Maitli-Pfadi in Wädenswil. Wegen Wegzug der Leiterin wird die Gruppe 1955 aufgelöst.

1954 Erstes Neujahrslager (Rigi).

1957 Neugründung der Maitli-Pfadi Wädenswil unter dem Namen «Ufenau». 1958 Bildung einer eigenen Pfadfinderabteilung Richterswil. Die Abteilung Wädenswil ist nach dem Rücktritt von David Zäch ohne Abteilungsleiter und bis 1964 auf verschiedene auswärtige Führer angewiesen. Der Mitgliederbestand sinkt laufend. Dank Venner Ruedi Ott hält man aber durch.

1962 Die Pfadiabteilung Richterswil weiht das eigene Pfadiheim am Trüllplatz in Samstagern ein.

1964 Erstes Frühlingslager (Langenhard/Tösstal).

1965 Aus dem Pfadfinder-Handballclub wird durch Namensänderung und Abtrennung der «Handballclub Wädenswil».
 
1966 Mit der Pfadiabteillung Wädenswil geht es erneut aufwärts. Sie zählt wieder 150 Mitglieder.

1971 Wiedervereinigung der 1958 abgespaltenen Abteilung Richterswil mit der Wädenswiler Pfadiabteilung.

1972 In der Au wird das Wolfsrudel Ikki gegründet. Die Pfadiabteilung Wädenswil-Richterswil-Au zählt zirka 240 Mitglieder.

1976 INTERMIX, Internationales Pfadilager im «Bachgaden» oberhalb Wädenswil, aus Anlass des 50jährigen Bestehens der Abteilung Wädenswil-Richterswil.

1978 Der Pfadistamm «Patroklos» bezieht den «Adlerhorst», einen vom Eigentümer zum Gebrauch überlassenen Holzschopf an der Sennweidstrasse oberhalb dem Neugut (1984 abgebrannt).
Adlerhorst an der Sennweidstrasse, abgebrannt 1984.

1979 Zusammenschluss der Maitli-Pfadiabteilungen «Ufenau/Wädenswil und «Kiel»/Richterswil mit der Pfadiabteilung Wädenswil-Richterswil. Neuer Mitgliederbestand: 272.

1980 300 Mitglieder, höchster Bestand seit der Gründung.

1981 Als Ersatz für das baufällige Heim beim Glärnischschulhaus kann als neues Pfadiheim das Heimwesen in der Langwies Au-Wädenswil gemietet werden.

1982 Abbruch des Pfadiheims im «Stampf».

1986 60 Jahre Pfadiabteilung Wädenswil-Richterswil. Jubiläumsveranstaltung mit Besichtigung im Pfadiheim Langwies. Herausgabe einer von August Götschi redigierten, 48seitigen Festschrift, der die Angaben für diesen chronologischen Abriss entnommen worden sind.
Pfadiheim Langwies, 1985.




Peter Ziegler