Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 2005 von Walter Tessarolo / Peter Schuppli und redigierter, ergänzter Beitrag Oktober 2018 von Walter "Cheesy Tessarolo 

Die Zöifterschaft im Jahre 2018

Vordere Reihe v.l.n.r.: Fäldwöibel Füxe, Säckelmeischter Martin, Schriiber Gung Gung, Zouftmeischter Brauni, KüChef Rüedel, Lischtenführer Andi, Quartiermeischter Pfüdi
Mittlere Reihe v.l.n.r.: SZAL & UUAS Brummli, Zöifter Cello, Director Musicae Ralf, Revisor Peter, Herr Schärble Willy, SZAL Kurt, Hüttenwart Jürg, Ehren-Zouftrat Jimmy, Chesselmeischter André, Transport-Obrischt Fräne, Zöifter Max Walter, Zöifter Dabelju Örni, Ehren-Zouftmeischter Cheesy
Hintere Reihe v.l.n.r.: Zouft-Anwärter Wädi, Zöifter Reto, Chesselmeischter Grübi, Zöifter Friedel, Zouft-Anwärter Ueli, Transport-Obrischt Fredy, Ehren-Zouftrat Peter, Ehren-Zouftrat Sigi
Auf dem Bild fehlen: Utensilör Roli, Zöifter Ueli, Zöifter Werner Martin, Zöifter Jean-Luc, Chesselmeischter Fons, Transport-Obrischt Werni

Entstehung und Geschichte

Während gut zehn Jahren wurde die Fäldchuchi der Barbara-Zunft von den Schützenvereinsmitgliedern Walter Tessarolo, Ivano Coduri und Toni Zemp jeweils am Feldschiessen zur Bekochung der Feldschützen mit dem Gratis-Spatz eingesetzt.
Von Anfang an mussten die drei Lehrgeld zahlen. So musste in einem Jahr am Sonntagmorgen forfait erklärt werden, da die gerüsteten Zwiebeln in den Milchtansen gärten und nicht mehr verwendet werden konnten. Die Lehre daraus war, dass fortan immer ein Kühlwagen angemietet wurde, um das Fleisch und die gerüsteten Gemüse aufzunehmen.
Schon früh trat der Wunsch auf, diese oder eine ähnliche Feldküche zu kaufen. In diversen Gesprächen mit dem Zeremonienmeister der Barbara-Zunft konnte ein eigentliches Vorkaufsrecht ausgehandelt werden. Nach dem Feldschiessen 1996 war es dann soweit und das mittlerweile durch Sigi von Heyking auf vier Mann angewachsene Küchenteam konnte das begehrte Gerät von der Barbara-Zunft, die die Küche nicht mehr oder nur noch sporadisch eingesetzt hatte, übernehmen. In den Monaten Mai bis August desselben Jahres nahm der geheime Wunsch des Küchenteams, eine Körperschaft mit dem Ziel der Erhaltung und des originalen Einsatzes der Feldküche immer deutlichere Gestalt an. Bald schon war man sich einig, dass es eine Zouft werden sollte, die sich mit speziellen Riten und eigenen Gesetzen und der bewusst Zürichdeutschen Namensgebung von den übrigen Zünften abheben sollte. Bereits am 3. August 1996 wurde der Kaufvertrag mit dem Arbeitsnamen Chuchi-Zouft Wädischwil unterschrieben.

Die stolzen Besitzer der Fäldchuchi wurden anschliessen in ihre neuen Ämter instal­liert, es wurde ein Zouftrat gebildet und die Chargen verteilt. Als Zouftmeischter wurde der eigentliche Spiritus Rektor der neuen Zouft, Walter «Cheesy» Tessarolo ernannt, Toni Zemp wurde zum Fäldwöibel erkoren und Ivano «Jimmy» Coduri und Sigi von Heyking erhielten beide den Titel eines KüChefs. Der Zouftmeischter er­stellte für die erste Zouftratssitzung vom 04. September 1996 ein Arbeitspapier in welchem die, zum Teil heute noch gültigen, Regularien festgelegt wurden. So werden z.B. die Mitglieder Zöifter genannt und die Bekleidung des Zöifters nennt sich Habitus oder Voll-Wix. Es wird auch kein Jahresbeitrag, sondern ein Zouft-Obolus erhoben, die Generalversammlung wird in der Zouft zum Senat und das persönliche Zouft-Insignum wird Emblem genannt. Es sind aber gerade diese, von Aussenstehenden möglicherweise als elitär empfundenen Attribute, die der Zouft ihren heutigen Nimbus beschert und auf den die Zöifter stolz sind. An dieser Sitzung wurde dann auch der definitive Name der Zouft gewählt. Sie sollte ab diesem Datum und zum Zweck der Erhaltung dieses einmaligen Gerätes den Namen «Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil» tragen. Die Zoufträte waren nun an­gehalten, eine Liste mit möglichen Anwärtern oder zumindest Interessenten auf eine Mitgliedschaft in der Zouft zu erstellen. Durch den sehr verschiedenen Bekannten­kreis der Listenersteller sollte gewährleistet werden, dass sich die Zöifterschar aus allen Bereichen von Wirtschaft und Gewerbe, Sport und Politik, Kultur und Militär zu­sammensetzen sollte. Im Weiteren wurde aber auch darauf geachtet, dass, trotz der Verschiedenheiten, gemeinsame Berührungspunkte unter den Zöiftern bestanden. Nach einer Bereinigungsrunde wurden in einem ersten Rundschreiben die so auser­wählten angehenden Zöifter zu der ersten Zouftsitzung am 10. Mai 1997 in die Schützenstube Beichlen eingeladen. Nach einer Bewirtung der Anwesenden mit ei­nem Original-Spatz aus der Fäldchuchi und bei Bier, Wein und Zigarren erläuterte der Zouftmeischter der Versammlung Sinn und Zweck der neuen Zouft und führte in die Zouft-spezifischen Regularien ein. Hocherfreut durfte der Zouftrat am Schluss der Veranstaltung zur Kenntnis nehmen, dass 99 % der ausgewählten und angeschrie­benen Personen ihre Bereitschaft zum Zouftbeitritt bekundeten. Die einstmals will­kürlich gewählte maximale Mitgliederzahl von 33 Zöiftern hat sich bis heute bestens bewährt. Zwei Übertritten in die Passiv-Fraktion und einem Ausschluss stehen über die Jahre drei Neueintritte gegenüber, die spielend aus der bestehenden Warteliste gedeckt werden konnten.

Übernahme von Verantwortung innerhalb der Zouft

Ein weiteres unverkennbares Markenzeichen der Zouft sind die verschiedenen Char­gen sowohl des Zouftrates wie auch der Zöifter, die zum Teil in langwierigen Lern­prozessen erarbeitet werden mussten. Es sind dann auch vor allem die Inauguratio­nen der betreffenden Zöifter in ihre neuen Chargen und die dazu gehaltenen Lauda­tios die den jeweiligen Zouftgeburtstag zu internen High Lights werden lassen. Nachfolgend sollen die entsprechenden Zöifter und ihre Chargen näher erläutert werden, wobei gesagt werden muss, dass Einiges, weil Zouftinternas betreffend, nicht gesagt werden soll und darf.

Der Zouftrat

Bald einmal wurde erkannt, dass die Belastung für die Zoufträte zu gross ist und, nachdem der altgediente Fäldwöibel Toni Zemp in den wohlverdienten Ruhestand getreten war, wurde der Zouftrat am Senat 2002 um drei Mitglieder erweitert.

Walter "Cheesy Tessarolo               Zouftmeischter
Bruno "Brauni" Cogliati Fäldwöibel und Bulletin Fäderfuchser
Peter "Hausi" Hauser Säckelmeischter
Peter Schuppli Schriiber
Ivano "Jimmy" Coduri KüChef und Rezeptör
Sigi von Heyking KüChef, Fourier, Listenführer, Herr Anliker
  Maschinischt
   

Die Aufgaben des Zouftmeischters müssen nicht näher erklärt werden. Gleichwohl ist er aber nebst vielfältigen Repräsentationspflichten jeweils auch für den geschichtli­chen Hintergrund an Ausflügen und Exkursionen der Zouft verantwortlich. So sei hier stellvertretenden die Abhandlung über die Entstehung des Namens Cahenzli oder die seltsame Begegnung mit den vor über 700 Jahren Geschlagenen am Tell-Sprung erwähnt. Der Fäldwöibel ist für den Fuhrpark und die Gerätschaften verantwortlich. Gleichzeitig zeichnet er als Bulletin-Fäderfuchser auch für das, vom Zouftmeischter kreierte und einige Jahre verfasste, Zouftbulletin verantwortlich. Diese Zouftnach­richten halten die Zöifter in der aktionslosen Zeit auf witzige Art und Weise auf dem Laufenden und möchten von den Zöiftern nicht gemisst werden. Zu den üblichen Tä­tigkeiten des Säckelmeischters gehört auch das Mitführen der Zouftkuh und die La­bung derselben mit klimpernden Münzen und raschelnden Geldscheinen. Ähnlich verhält es sich mit Verantwortlichkeiten des Schriibers. Zum üblichen Kram gehört auch das Führen des Zouftbuches und die Bestückung desselben mit fotografischem Material über die Aktivitäten der Zouft. Dieses einmalige Zouftarchiv ist gespickt mit Gedichten und träfen heiseren Schlusspunkten verschiedenster Schreiber. Dem Fou­rier obliegt der Einkauf für die Kochengagements, das Anpassen der Rezepte an die gewünschte Portionenzahl und das leibliche Wohl der eingesetzten Küchenmann­schaft. Als Listenführer hält er die administrativen Belange der Zouft in den Händen und erstellt Einsatzlisten und Aufgebote. Der Titel und die Charge des «Herr Anliker» darf hier aus zouftinternen Geheimhaltungsgründen nicht näher erläutert werden. Nur soviel sei bemerkt, jeder Zöifter ist sich der absoluten Wichtigkeit dieser Charge be­wusst. Als äusseres Zeichen der Anerkennung für die Charge des «Herr Anliker» konnte der umtriebige Fourier am Zouftgeburtstag 2003 aus den Händen des Zouft­meischters die Ehrenarmbinde zum «Maschinischten» in Empfang nehmen.

Chargen der Zöifter

Ernst «Hojok» Landolt Chesselmeischter und SZAL 
Alfons «Fons» Nauer Chesselmeischter
Ernst „Brummli“ Brupbacher    SZAL
Franz «Fräne» Wunderlin Transport-Obrischt
alternierend Senatspräsident  
   

Nach gut vierjähriger Vorbereitungs- und Einarbeitungsphase konnten am Senat 2000 drei wackere Männer aus der Zöifterschar in entscheidend wichtige Chargen gewählt werden. Seit dieser Wahl stehen Hojok Landolt und Fons Nauer an allen Kocheinsätzen als verantwortliche Chesselmeischter an vorderster Kochfront. Zu­sammen mit dem KüChef und dem Fourier erarbeiten sie die Rezeptur des zu ko­chenden Menüs und sind für das saubere Mis en place verantwortlich. Gleichzeitig obliegt ihnen die Kontrolle des Feuers und das Annoncieren der entsprechenden Zu­taten. Die wichtigste Amtshandlung der Chesselmeischter ist und bleibt aber die sachgemässe Handhabung des Rührscheites und das endgültige Abschmecken des Kochgutes. Ebenso wichtig ist auch das zeitlich richtige Beschicken der Wärmekisten mit dem Kochgut. Dass die übrige im Einsatz stehende Kochmannschaft aus­schliesslich auf das Kommando der Chesselmeischter hört, versteht sich von selbst.
Nebst dem Amt als Chesselmeischter versieht Hojok Landolt zusammen mit Brummli Brupbacher auch die importante Funktion eines SZAL. Nach zweijähriger Probezeit in diesem Amt wurden Hojok und Brummli auf Antrag des Zouftmeischters am Senat 1999 einstimmig zu «Stimmen Zähler Auf Lebenszeit» gewählt. Die Aufgaben der SZAL sind ausschliesslich auf den Senat beschränkt. Bei Kampfwahlen oder Ab­stimmungen zählen sie die Stimmen aus und geben dem Zouftmeischter das jewei­lige Resultat bekannt. Erfreulicherweise mussten sie ihr schweres Amt bis heute noch nie ausüben, da es in der Zouft Sitte und Gebrauch ist, dass alle Entscheidun­gen immer einstimmig getroffen werden. Dies soll auch in Zukunft so bleiben.
Was wäre die Fäldchuchi ohne das entsprechende Transportfahrzeug. Nie käme sie von A nach B und nie könnte sie ohne Fahrzeug und Fahrer rechtzeitig am richtigen Ort sein. Fräne Wunderlin ist für dieses überaus wichtige Ressort genau der richtige Mann. Immer zur Stelle, wenn man ihn braucht und ohne Murren bringt und holt er das altehrwürdige Kochgerät, egal wo und egal wann. Während geraumer zeit konnte die Zouft mit den Gerätschaften auch das Gastrecht beim Transport-Obrisch­ten geniessen und sowohl Küchenwagen wie auch Fäldchuchi in der Gärtnerei Wun­derlin im Waggital stationieren.
Obwohl der Zouftmeischter die Geschicke der Zouft leitet und durch Senat führt, wurde vom Zouftrat in der Person des Senatspräsidenten eine übergeordnete Kon­trollcharge bestimmt. Dieses Amt ist ein Tagesamt und vor allem Jubilaren oder ver­dienten Personen vorbehalten, die den Ablauf des Senats verfolgen, um bei Unklar­heiten allenfalls mit Witz und Weisheit eingreifen können. Der Senatspräsident hat dann auch den letztendlichen Stichentscheid. In der Geschichte der Zouft musste der Senatspräsident erst einmal von seinem Amt Gebrauch machen.

Der Zouftsenat

Wenn andere Vereine ihre Generalversammlung abhalten, feiert die Zouft ihren Se­nat. Der alljährlich im 1. Quartal abgehaltene Senat gehört zu den unbestrittenen Höhepunkten im Zouftjahr. Meist beginnt der Abend mit einem Statement des Zouft­meischters «zur Lage der Nation» oder einem geschichtlichen Abriss über den jeweili­gen Gastort oder den/die GastgeberIn. Dabei müssen einzelne Kapitel der schul­mässigen gelehrten Schweizergeschichte zwangsläufig umgeschrieben werden, weil vom Zouftmeischter neu interpretiert. Der Jahresbericht des Zouftmeischters wird jeweils, allen Gepflogenheiten zum Trotz, in mündlicher Form an die Senatsteilneh­mer weitergegeben. Diese, mit trockenem Cheesy-Humor gespickten Resümees er­zählen schillernde Episoden aus dem Zouftleben und vielfach bleibt kein Auge tro­cken. In der jüngeren Vergangenheit haben sich auch andere Zoufträte zur gespro­chenen Form der Berichterstattung durchringen können. Für den geneigten Schnit­zelbankfestbesucher wäre es wahrlich ein Honiglecken, hier einmal dabei sein zu können. Es erstaunt immer wieder, wie viele Talente hier schlummern!

Im Weiteren werden am Senat nebst den traktandarischen Geschäften auch Ehrun­gen vorgenommen. Insbesondere werden die Jubilare mit runden Geburtstagen ge­ehrt. Sie werden vom Zouftmeischter, der gleichzeitig Weltobmann der AS- und UAS-Vereinigung ist, per Handschlag in den erlauchten Kreis der Alten Säcke (50 Jahre) oder Ur Alten Säcke (60 Jahre) aufgenommen. Die so Geehrten erfreuen sich dann meistens einer ausgiebigen Spendierfreudigkeit. Weiter werden aber auch verdiente Zöifter geehrt. So konnten z.B. die beiden Chesselmeischter für ihren tadellosen Ein­satz «das grosse Rührscheit mit Schöpfeinsatz zur Anhängekette» in Empfang neh­men. Legendär sind aber auch die Aktionen einzelner Zöifter. So ist z.B. der «Salade de Grill avec beaucoup de fume» des Zöifters Max Walter ebenso in die Annalen der Zouft eingegangen wie der Ausspruch zweier Zöifter, die nach einem Senat von der Beichlen zu Fuss nach Wädenswil marschierten. Beim Friedhof angelangt, meinte der Eine zum anderen: «Du, i ä paar Jaar wäred mir jetzt scho dihei.» Als weitere High Light gelten sicher auch die Weindegustation de Tricouni à la Werner Martin oder der EDV-Vortrag des Listenführers Urban Gischtler von Urdorf.

Mit einem feinen Nachtessen, erlesenen Weinen und dicken Zigarren aus allen Herren Ländern dauern die Senate manchmal bis in die frühen Morgenstunden.

Der Zouftgeburtstag

Es war von Anbeginn klar, dass am eigentlichen Gründungstag, dem 4. September, mit dem Fest des Zouftgeburtstags, egal auf welchen Wochentag er fällt, gedacht werden sollte. Die Anwesenheit aller Zöifter an diesem Tag ist obligatorisch. Dieser Feiertag gehört ausschliesslich der Pflege der Kameradschaft und der Geselligkeit in der Zouft. Aber auch hier gehört es bereits zum guten Ton, dass sich mancher Zöifter zu einer Spontaneinlage hin-reissen lässt. So sei hier stellvertretend für alle Aufführungen der Montageauftrag eines Zöifters im Nachtclub Diva erwähnt, der zur vorgerückten Stunde unbedingt mit der gerade anwesenden Dame zusammen, die vertikale Haltestange in die horizontale Lage versetzen wollte. Der Geschäftsführer weigerte sich aber standhaft, den Auftrag ausführen zu lassen, da er befürchtete, dass sich die übrigen Gäste durch den zu erwartenden Arbeitslärm gestört fühlen. Wohl oder übel musste der Zöifter sowohl Dame wie auch das Werkzeug hinlegen und unverrichteter Dinge wieder seinen Platz an der bar einnehmen.

Der Zouftanlass für die Damen

Um den Damen der Zöifter für ihre Geduld und das manchmal nötige Nachsehen zu danken, lancierte der Zouftmeischter den Gedanken einen Zouftanlass zu kreieren, der ausschliesslich der Zouft-Damen gewidmet sein sollte. 1999 wurde die Idee in die Tat umgesetzt und die Damen der Zöifter wurden mit einem vegetarischen 8-Gang-Menü auf der Halbinsel Au verwöhnt. Das Wadin-Quintett war für den musikalischen Teil des Abends besorgt und erfreute die Gesellschaft mit ihrem einmaligen Stil. Sichtlich ergriffen ob soviel Feingefühl der Männerwelt äusserten die Damen den Wunsch, dieses Ereignis zur Institution werden zu lassen. Obwohl schon lange beschlossene Sache, haben die Zöifter diesem Vorschlag noch so gerne zugestimmt. Weitere unvergessene Events wie der Zirkusgottesdienst im Knie mit anschliessender Schifffahrt und dem «ländlermusigenden» Pfarrer folgten. Ebenso unvergessen ist der Besuch des Feierabendskonzerts vor der Wädenswiler Chilbi, der Alpaufzug zum Seelisberg mit dem geschichtlichen Exkurs des Zouftmeischters und der Wahl des schönsten Sännetuntschi’s oder der zweitägige Ausflug ins Piemont der unter dem Motto «vino, riso e allegria» stand. Es ist jedes Mal rührend zu sehen, wie sehr sich die Damen um das Wohlergehen der Zöifter kümmern. So sehr, dass auch schon das Gepäck des eigenen Herzbuben am Abfahrtsort vergessen wurde und der so Vernachlässigte am Zouftgeburtstag auf den gesamten Zouft-Habitus verzichten musste und so logischerweise zum verbalen Spielball der übrigen Zöifter wurde.

Aufnahme von neuen Zöiftern

Wie oben bereits erwähnt wurde, ist die Zahl der aktiven Zöifter auf 33 und die des Zouftrates auf 6 festgelegt worden. Bei der Fraktion der Passiv-Zöifter wurde keine Limite bestimmt. Die Frage nach dem Warum der Zahl 33 ist nicht einfach zu beantworten. Um diese zouftmagische Zahl festlegen zu können, musste Einsteins Relativitätstheorie zu Rate gezogen werden. In der Annahme, dass 30 relativ wenig, 40 aber wieder relativ viel sind, wurde nicht der goldene Mittelweg, weil zu einfach, sondern das ende des unteren Drittels der 30er-Dekade gewählt. Sollte der Nachvollzug dieser Festlegung zu kompliziert sein, kann sich der Leser beruhigen. Den Zöiftern geht es nicht besser! Die Festlegung des Rates auf sechs Person hat den einzigen und einfachen Grund, dass der Zouftmeischter immer und jederzeit von seinem Stichentscheidrecht Gebrauch machen kann. Soviel Demokratie muss sein!
Zum eigentlichen Aufnahmeprozedere ist folgendes zu sagen: Ein neuer Zöifter kann nur aufgenommen werden, wenn ein anderer Zöifter aus der Zouft austritt. Gegenwärtig sind mehr Anfragen als frei Plätze vorhanden. Die Person des neuen Zöifters wird von zwei Götti’s an einem Senat vorgestellt. Die Götti’s preisen die Vorzüge, die Kameradschaft, den unbedingten Kochwillen und die Standfestigkeit des Zöifters in allen möglichen Zouftlagen an. Der Senat berät den Antrag und wählt den Vorgeschlagenen in der Folge zum Zouft-Anwärter. Jetzt hat der Neu-Zöifter ein Jahr Gelegenheit zu beweisen, dass er, unter der Führung seiner Götti’s, das Zeug zum Zöifter hat und er an den Einsätzen und den obligatorischen Anlässen seinen Mann steht. Nach dem Probejahr halten die Götti’s am Senat die Aufnahmelaudatio. Die Aufnahme des Zöifters muss durch den Senat einstimmig erfolgen. Hat der Kandidat diese Hürde geschafft, wird er von den Götti’s feierlich in den Habitus eingekleidet und er erhält aus der Hand des Zouftmeischters das Zouftemblem zu treuen Handen. Gespannt wartet der Senat nun auf die Antrittsrede des neuen Zöifters, die gemäss den Gepflogenheiten, politisch, witzig, frech und träf sein soll. Bis heute haben alle Zöifter diese Prüfung mit Bravour bestanden.

Aktivitäten

Mannigfaltig sind die Einsätze an den die Zouft ihr Können unter Beweis stellen konnte. Bereits 1997 stand die Zouft am 2. Wädi-Fäscht im Einsatz und versorgte die Festbesucher mit ihrem allseits gelobten und bewährten Spatzen.

Der KüChef wird sich sicher noch gerne an diesen Einsatz erinnern. Mit viel Fingerspitzengefühle musste er beim Kessel putzen sein nagelneues Handy aus der trüben Brühe fischen und sofort wieder ein Neues kaufen.
Als Koch-High Lights gelten sicher die diversen Engagements für den Zirkus Knie bei denen die Zöifter jeweils zu Hochform aufliefen. So soll hier zumindest der Berner Einsatz Erwähnung finden. Die Zöifter, stolz ob dem grossen Lob der Besucher, genehmigten sich nach getaner Arbeit noch einen Umtrunk. Klar, dass sich immer mehr Artisten zu den Köchen gesellten. Erstens ging hier die Post ab und zweitens gab’s ja auch noch was für den Bauch. Vor allem die Damen der chinesischen Akrobatikgruppe wähnte sich wie zu Hause, denn es gab «Leis» mit Pilzen. Zöifter Werni de Meggen, angetan vom fernöstlichen Liebreiz der Damen versuchte sich in Kanton-Chinesisch zu verständigen, aber irgendwie klappte die Verständigung nicht richtig. Also flugs die Sprache gewechselt und so wollte er sich in englischer Sprache vorstellen, nur wie erklärt man den Namen «Werni»? Kein Problem für den sprachgewandten Zöifter. Erfreut konnte er denn Damen verkünden: «Hello, my name is „Dabbelyuörni». Zu den ganz besonderen Events zählten auch die Bekochung der Gemeindepräsidenten aus dem Bezirk Horgen die 1999 und 2004 in Hütten stattfanden ebenso wie der Bundesratsempfang am 5. Juli 2001 im Rosenmattpark. Als der Bundesrat Samuel Schmid die Fäldchuchi erblickte, liess er es sich nicht nehmen und forderte die Küchenmannschaft auf: «Auso Gielä, steuued üch uuf, mir mache es Foto». Gesagt getan.

Ganz bestimmt gehören der Schaustellerabend von 2002 und die Überführung der Territorial Division 4 in den neuen Truppenverband ebenfalls in Kategorie der Grossereignisse.

Die eigentliche Meisterprüfung gelang der Zouft aber an der GEWA im Jahre 2000, wo die Zouft während vier tagen die Bekochung des grossen Festzeltes übernahm. Die Organisation, die Zusammenarbeit und die Kameradschaft haben dazu beigetragen, dass dieser Grossanlass, trotz vielen Mannstunden zu einem bleibenden Erlebnis wurde.


Der Weihnachtsrisotto und viele Einsätze an Geburtstagen, Hochzeiten und Firmenjubiläen zeugen von der regen Tätigkeit der Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil. Das 2007 bevorstehende 10-jährige Jubiläum soll demzufolge auch mit einem würdigen Fest begangen werden. Man darf gespannt sein, was den weissberockten Mannen dazu einfallen wird.

Aktualisierungen zur Zouft Fäldchuchi 39 Wättischwil im Jahre 2018

Zouftrat

Bruno "Brauni" Cogliati Zouftmeischter
Urs "Füxe" Fux Fäldwöibel
Thomas "Pfüdi" Stahel Quartiermeischter
Ruedi "Rüedel" Isler KüChef
Andreas "Andi" Schüpbach     Lischtenführer
Martin Rothauser Säckelmeischter
Bruno "Gung Gung" Küng Schriiber & Ufrumör
   

 

Chargierte

Ernst "Grübi" Brupbacher Chesselmeischter
André "Andi" Zürrer Chesselmeischter
Alfons "Fons" Nauer Chesselmeischter
Ernst "Brummli" Brupbacher    SZAL (Stimmenzähler auf Lebzeit)
Kurt Muri SZAL (Stimmenzähler auf Lebzeit)
Fredi Haab Transport-Obrischt
Franz «Fräne» Wunderlin Transport-Obrischt
Werner Kunz Transport-Obrischt
Peter Bossert Revisor
Ralf Peter Director Musicae
Jürg Haab Hüttenwart
Roland «Roli» Sifrig Utensilör
Willy Fegble Spriggeli-Willy / Herr Schärble

 

"Board of Honor

Walter "Cheesy" Tessarolo     Ehren-Zouftmeischter
Ivano "Jimmy" Coduri Ehren-Zouftrat
Sigi von Heyking Ehren-Zouftrat / Gwandmeischter
Peter "Hausi" Hauser Ehren-Zouftrat
Peter Schuppli Ehren-Zouftrat
Ernst Stocker Ehren-Zöifter
   

Weitere Aktivitäten

Durch die stetig zunehmende Bekanntheit steigerten sich auch die Aktivitäten und Kocheinsätze der Zouft. So werden z. B. seit dem Jahre 2008 jeweils am 3. Donnerstag im Oktober die zahleichen Gäste an der Wädenswiler Viehausstellung im Oedischwend mit dem beliebten Menü «Zürcher Ratsherre-Gschnätzlets, Rüebli und Härdöpfelstock» verwöhnt. Die Gemeindepräsidenten des Bezirks Horgen wurden, nach 2003 und 2010, im Jahre 2017 bereits zum dritten Mal bewirtet. Nach der 1. Auflage des Ratsherrenschiessens in Wädenswil im Jahre 2001, war die Zouft auch beim Ratsherrenschiessen 2018 für die Zubereitung des obligaten «Spatz» verantwortlich.
Seit dem Jahre 2016 ist die Zouft jeweils an den Frühlings- und Herbstmärkten in Wädenswil erfolgreich mit einer eigenen Festwirtschaft im Einsatz. Ebenfalls seit 2016 unterstützt die Zouft die Credit Suisse am Suppentag zu Gunsten der Schweizer Tafel und beweist damit ihr Engagement für gute Zwecke.

Die eigene Zugmaschine

Im Jubiläumsjahr 2017 bot sich für die Zouft eine einmalige Gelegenheit! Schon seit geraumer Zeit war man auf der Suche nach einer geeigneten Zugmaschine für die Feldküche. War es Zufall oder Schicksal, dass ein fataler Scheunenbrand den Einsatz eines möglichen Fahrzeugs verhinderte? Auf alle Fälle, gab dieser Brand den Ausschlag für eine perfekte Kaufgelegenheit. Ein Mitglied des Saurer-Clubs Schweiz wollte altershalber seinen 4MH-Saurer (Jahrgang 1953) veräussern. Durch eine bereits bestehende Verbindung eines Zouftrats mit dem 4MH-Saurer-Club konnte der Kauf der Zugmaschine, die sich in absolutem Originalzustand befindet, innert kürzester Zeit vollzogen werden. Der 4MH-Saurer und die Feldküche wurden sowohl einzeln und auch als Gespann vom Strassenverkehrsamt für «verkehrstauglich» erklärt und mit dem Status «Veteranenzulassung» bedacht.
Der 4MH-Saurer (Jahrg. 1953) und die Feldküche (Modell 1939, Jahrg. 1942) dürfen beim Aufmarsch der Zouft an Kocheinstätzen als wahre Attraktion bezeichnet werden!



Walter «Cheesy» Tessarolo / Ehren-Zouftmeischter






Peter Schuppli