FRIEDBERG (Friedbergstrasse 7)

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Kleinpalais zwischen Spätbarock und Empire. Zeuge des Emanzipationswillens ländlich-republikanischer Eliten: Auftritt mit herrschaftlichem Mansardwalm-Hut statt mit bäuerischem Giebeldach. Regionaltypische Kombination von Parterre-Keller, Freitreppe und Balkon, aber Monumentalisierung der zwei stützenden Säulen durch Platzierung vor dem und am Fuss des Treppenkorpus statt auf dessen Brüstung.
Der Friedberg 1919. Bürgerhausarchiv, Kantonale Denkmalpflege Zürich.

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Um 1805
Auf einer Matte gegenüber vom Gerberei- und Wohnhaus Talgarten (Gerbestrasse 2) lässt Johannes Hauser-Steffan (1776–1841) – erfolgreicher Geschäftsmann, «guter Hausvater» und «eifriger Republikaner» – «ein neues Haus erbauen». In Feuerversicherungs-Dokumenten figuriert es als «Nebenhaus»: Vermutlich dient es als repräsentatives Empfangs-, Gäste- und Gartenhaus.
 
1832
In der Regeneration wird das Gebäude für permanenten Aufenthalt hergerichtet: Die Schätzer bezeichnen es als «Wohnhaus neu renoviert» und bewerten es beinahe gleich hoch wie den viel grösseren Talgarten. Wenig später erscheint erstmals der Name Friedberg.
 
1896–1929
Wilhelm Naumann-Rusterholz nutzt den Friedberg als Wohnhaus und Sitz seiner Seidenhandelsfirma. 1929 verkauft Naumanns Witwe das Haus der benachbarten Bank Wädenswil.
 
1974–1976
Im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Bankgebäudes und der Anlage eines Vorplatzes anstelle des abgebrochenen Seidenhofs lässt die Schweizerische Kreditanstalt – Nachfolgerin der Bank Wädenswil – den Friedberg von Architekt Harry Hotz renovieren. Dabei wird ein grosser rückwärtiger Anbau entfernt.