EHEMALIGE POST (Seestrasse 105)

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Fin-de-siècle-Mietpalast mit Post (bis 1982) und Wohnungen. Kulissenartige Schaufassade in französischer Neurenaissance, mit turmartigen Eckrisaliten und abgeplattetem Mansardendach. Ursprünglich reicher Fassadendekor. Rückwärtig jüngerer Zinnenanbau mit Pavillon-Türmchen.

 

Postgebäude mit rotem Klinker und Fassadenmalereien, um 1910. Postkarte.

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1895–1896
Malermeister Jean Streuli baut an der Seestrasse einen «Monumentalbau» mit Gewerberäumen und herrschaftlichen Wohnungen. Mit üppigem Fassadenschmuck (u.a. allegorische Figuren) wirbt er für sein Geschäft. Wichtigster Mieter ist die Kreispostdirektion Zürich, die hier das Postbüro (in Wädenswil seit 1813), den Telegraph (seit 1853) und das Telephon (seit 1883) einrichtet.
 
1919–1921
Die Schweizerische Volksbank (SVB) erwirbt den Bau und lässt ihn von Architekt Hans Streuli (1892-1970), dem Sohn des Bauherrn, umbauen: Einrichtung von Bankbüros und Erweiterung der Posträumlichkeiten, u.a. mittels rückwärtigem Zinnen-Anbau. Gleichzeitig Purifizierung: Verputzen der roten Klinker und der Malereien, Vereinfachung des Dekors.
 
1954
Nach dem Auszug der SVB in den Neubau Seestrasse 95 übernimmt die Post die ehemaligen Banklokale.
 
1982
Nach 20jährigen Ringen um eine Verbesserung der immer prekäreren Raumverhältnisse zieht die Post in einen Neubau (Reblaubenweg 4a).