VILLA FLORA (Floraweg 9, 11)

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Späthistoristisches Weinhändler-Schlössli, entstanden durch Umbau und Aufstockung eines spätbiedermeierlichen Architektenhauses, begleitet von einem Schöpfli mit reichem Zierrat im Schweizer Holzstil. Beispiel für denkmalpflegerische Transformation eines Abbruchobjekts in eine Sehenswürdigkeit.



Villa Flora vor der Aufstockung. Briefkopf der Weinhandlung Schwarzenbach, um 1900 (Ausschnitt).

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1880–1881
Auf einer vormals zum Haus Zur Treu gehörenden Wiese baut sich der aus Württemberg stammende Architekt Karl Schweizer (1843–1912) eine Kleinvilla mit mittigem Erkerrisalit: Auftakt zu einer Serie bedeutender Bauten in Wädenswil.
 
1896–1903
Nach Plänen Schweizers lässt der Weinhändlers Heinrich Schwarzenbach-Schwarzenbach (1863–1905) 1896–1897 einen Schopf im Laubsägelistil bauen. 1903 lässt er das Haupthaus vom Baumeister Alfred Dietliker (1867–1933) erweitern (Aufstockung, Erhöhung Erker zu Türmli), vermutlich ebenfalls nach Entwürfen Schweizers.
 
1929–1930
Der seit 1917 in der Flora lebende Schwiegersohn der Witwe Schwarzenbach, Kaufmann Emil Hauser-Schwarzenbach (1886–1977), lässt durch Archiktekt Adrian Marxer (1883–1960) einen neusachlichen Anbau mit grosser Zinne bauen.
 
1994–2012
Um eine Überbauung zu ermöglichen, entlässt der Stadtrat die Flora aus dem kommunalen Inventar. Aufgrund eines Referendums lehnt die Stimmbürgerschaft dies ab und verhindert so einen Abbruch. 2003–2012 mustergültige Restaurierung; 1994 kommunale, 2005 kantonale Unterschutzstellung.