Weideli, Hermann (1877–1964)


* 14. Januar 1877 in Oberhofen TG, † 3. Oktober 1964 in Schiers, Architekt
Hermann Weideli wurde als Sohn des Zimmermeisters Jakob Weideli und seiner Frau Barbara in Oberhofen bei Kreuzlingen geboren. Ursprünglich sollte er in den väterlichen Betrieb eintreten, machte aber dann doch 1894 bis 1898 eine Bauzeichnerlehre bei Gustav Gull in Zürich.
Weideli trat seine erste Stelle bei dem Architekten Jakob Rehfuss an und arbeitete anschliessend am Zürcher Hochbauamt.
Dann wechselte er zu «Pfleghard & Haefeli» und war in Hongkong tätig, bevor er 1904 ein Jahr in Mannheim bei Hermann Billing arbeitete. 1905 machte sich Weideli, der 1909 Ida Mast heiratete, an zwei Orten mit unterschiedlichen Partnern selbständig: Nach Wettbewerbsgewinnen erfolgte die Eröffnung des gemeinsamen Architekturbüros «Bischoff & Weideli» mit Robert Bischoff (1876–1920) und die Übersiedlung nach Zürich. Im selben Jahr übernahm Hermann Weideli gemeinsam mit Eugen Kressibuch das Kreuzlinger Büro des verstorbenen Architekten Wilhelm Martin-Imhof (1842–1905) und führten es unter dem Namen «Weideli & Kressibuch» als Ableger des Zürcher Büros weiter. Nach Kressibuchs Tod 1923 führte Weideli das Kreuzlinger Architekturbüro mit Karl Eberli als «Weideli & Eberli» weiter.
Nach dem frühen Tod seines Geschäftspartners Robert Bischoff 1920 übernahm Hermann Weideli das gemeinsame Architekturbüro in Zürich. 1943 schloss er sich dann mit seinem Sohn Hans Weideli zusammen. Neben dem Bau vieler Schulen, Fabriken, Geschäfts- und Privathäuser, war ein Schwerpunkt Weidelis auch in der Innenraumgestaltung. Zudem war er mit dem Architekturbüro Haefeli Moser Steiger am prestigeträchtigen Bau des Zürcher Kantonsspitals 1943 bis 1945 beteiligt. 1951 übernahm Weidelis Sohn Hans das väterliche Büro.
Hermann Weideli war Mitglied der Schweizer Heimatschutz (SHS) und zählte zu den ersten Mitgliedern des Bundes Schweizer Architekten (BSA) bei dessen Gründung 1908. Er verstarb am 3. Oktober 1964 in Schiers. [wiki]


> Literatur
>> HLS, Autorin: Regula Michel