Die Jugendorganisation (JO)

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1991 von Peter Frey

Die JO braucht einen Leiter, der hohe Anforderungen erfüllt. Von ihm wird Flexibilität und Anpassung an ständig wechselnde Bedingungen erwartet; er muss «in» sein. Dies ist um so wichtiger, als sich die Zusammensetzung der Mitglieder ständig ändert: Sie werden älter, erfahrener und auch reifer, treten in die Sektion über. Es folgen ganz junge nach, die vom Können der ältern profitieren sollten. Ständige Veränderungsprozesse spielen sich in einer solchen Gruppe ab, Prozesse, die hier viel schneller ablaufen als in einem Verein von Erwachsenen. Innerhalb der JO bilden sich verschiedene Gruppen: Die «Extremkletterer», die «Normalverbrau- ehern und die «Anfänger». Für den Leiter ist es oft schwierig, ein gemeinsames Ziel zu finden.
Seit ungefähr 1980 wurde ein Teil unserer Jugendlichen vom Sportkletterfieber erfasst. Es ist schon erstaunlich, welche Leistungen diese «Freaks» mit entsprechend hartem Training erbringen, Leistungen, von denen «herkömmliche Alpinisten» nur träumen können. Neuerdings versuchen sich unsere Jungen auch im Eisfallklettern, wo es darum geht, mit Steigeisen, Eiswerkzeugen und Eisschrauben einen gefrorenen Wasserfall zu erklimmen. Dies geschieht häufig in einem schattigen Tobel bei klirrender Kälte.
Es ist wichtig, dass solche Extremisten nicht aus dem SAC ausgeschlossen werden, sondern ihnen im Gegenteil viel Verständnis entgegengebracht und Unterstützung gewährt wird. Tourenwochen in der JO sind für junge Menschen ein ganz besonderes Erlebnis. Man ist dort doch für längere Zeit mit gleichgesinnten Kameraden und Kameradinnen zusammen. Man lernt sich von einer andern Seite kennen und hat vielleicht einmal Gelegenheit, sich nicht nur über das Thema «Bergsteigen», sondern auch über persönliche Dinge zu unterhalten.
In der JO mitmachen zu dürfen, bedeutet nicht nur Klettern und Skifahren, es bedeutet vielmehr auch Leben mit der Natur.
Sportkletterer aus der JO.
 




Peter Frey