25 JAHRE ÜBERBAUUNG «HANGENMOOS»

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1992 von Peter Ziegler

Während des Zweiten Weltkriegs vollbrachte der Industrie-Arbeitgeber-Verein Wädenswil (IAVW) eine Pionierleistung im genossenschaftlichen Wohnungsbau. Die Wädenswiler Industriellen gaben den Architekten H. Fischli und O. Stock den Auftrag, die Siedlung Gwad zu planen. 1944 konnten die 28 Einfamilienhäuser bezogen werden. Ihre Bewohner erbrachten selbst grosse Eigenleistungen.
Es folgten, ebenfalls durch den IAVW realisiert, 1953 die Überbauung Waisenhausstrasse 11/13 mit 24 Wohnungen und 1961 die Siedlung «Gulmenmatt» mit 73 Wohnungen. Und noch immer fehlte für weitere Betriebsangehörige der Wädenswiler Industrie preiswerter, komfortabler Wohnraum. Bei der Suche nach dem Standort für eine weitere Überbauung wurde man im Hangenmoos fündig.
Die Überbauung «Hangenmoos» des IAVW besteht seit 25 Jahren.
 
An der Gründungsversammlung vom 6. März 1964 schlossen sich ortsansässige Industrielle und Banken mit Unterstützung von Gemeinde und Kanton zur Baugenossenschaft «Hangenmoos» des IAVW zusammen. Die 14 Genossenschafter setzten sich das Ziel, nach den Plänen des Architekten Hans Fischli im Hangenmoos 253 Wohnungen, zwei Kindergärten und ein Ladenlokal zu erstellen. Das neue Quartier konnte durch die Zugerstrasse einerseits Verbindung mit dem Dorfzentrum erhalten, andererseits mit der Autobahn N3. Zudem weitete sich von hier aus eine prächtige Sicht auf den Zürichsee und in die Alpen.
Am 20. Juli 1967 begannen die Aushub-, am 15. August die Tiefbauarbeiten und am 2. November die Hochbauten. Auf 1. Mai 1968 konnten die ersten Wohnungen an der Pfannenstilstrasse bezogen werden. Ende September 1968 waren 70 Wohnungen (für 241 Personen) in elf Häusern fertiggestellt, der Kindergarten eröffnet. Am 30. Mai 1969 konnte man erstmals im Lebensmittel-Selbstbedienungsladen USEGO einkaufen; auf Jahresende wurden die weiteren Wohnungen vollendet. Im Oktober 1970 waren alle 253 Wohnungen vermietet, davon 31 an Nicht-Genossenschafter.
Holzmoosrüti- und Pfannenstilstrasse erschliessen die Siedlung. Zwei achtgeschossige Hochhäuser mit je einer grossen unterirdischen Einstellgarage bilden die Zentren. Die drei- bis fünfgeschossigen 28 Normalhäuser sind so angeordnet, das:
grosse Freiräume mit Grünflächen und Kinderspielplätzen entstehen. Ein grosszügiges Wegnetz mit Kinderwagenrampen verbindet die einzelnen Häuser miteinander.
Die Überbauung Hangenmoos de IAVW umfasst:
16 1-Zimmerwohnungen
14 2-Zimmerwohnungen
14 2½-Zimmerwohnungen
81 3½-Zimmerwohnungen
100 4½-Zimmerwohnungen
28 5½-Zimmerwohnungen
124 Garagen-Einstellplätze
131 Parkplätze
Die Genossenschaft legt Wert darauf, die Wohnhäuser aussen und innen in gutem Zustand zu erhalten. 1980 bis 1982 wurden daher die Flachdächer saniert und in den Jahren 1986 bis 1990 die Beton-Fassaden. Dabei nahm man der Siedlung auch die ursprüngliche graue, eintönige Wirkung, und zwar mit einer Farbgebung in abgestuftem Riedgrün und Zimtbraun, was gut in die Landschaft passt. Zudem erhielten die Hochhäuser künstlerischen Fassadenschmuck durch die Wädenswilerin Theres Burkhardt.
Überbauung Hangenmoos: künstlerischer Schmuck von Theres Burkhardt.




Peter Ziegler


(Nach der Festschrift «Überbauung Hangenmoos, 1967–1992», herausgegeben von der Baugenossenschaft «Hangenmoos» des IAVW, Wädenswil.)