Rückblick auf das Parlamentsjahr 1982/83

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1983 von Eugen Dürlemann

Das Wädenswiler Gemeindeparlament steht in seiner dritten Legislaturperiode 1982 bis 1986. Dem neuen Rat gehören 32 bisherige und 13 neue Mitglieder aller sechs Wädenswiler Parteien an.
Einmal mehr darf dem Gemeinderat attestiert werden, dass er diszipliniert und einsatzfreudig ein voll gerüttelt Mass an Arbeit geleistet hat. Er befasste sich mit zahlreichen Wahl- und Sachgeschäften, aber auch mit verschiedenen persönlichen Vorstössen und Anregungen. Auch wenn es dem Rat nicht immer möglich war, an seinen Sitzungen alle Geschäfte zu behandeln, hat er doch an einigen Doppelsitzungen versucht, die hängigen Geschäfte zu erledigen. Am Ende des Amtsjahres waren alle verhandlungsreifen Geschäfte aufgearbeitet. Ein Gemeindeparlament kann nur dann zum Wohle der Gemeinschaft beitragen, wenn alle Gruppierungen und Parteien bestrebt sind, tragbare Lösungen zu finden. Doch scheint es, als seien in diesem ersten Amtsjahr der neuen Legislaturperiode die politischen Gegensätze akzentuierter aufgetreten und härter aufeinander geprallt als früher. Die mit neuem Kräfteverhältnis im Parlament vertretenen Parteien, die unsichere Wirtschaftslage und das Bangen um Arbeitsplätze werfen ihre Schatten. Bei allem Gegensätzlichen ist in unserem Parlament aber doch der Wille und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zu konstruktiven Lösungen vorhanden. Den Beratungen und Auseinandersetzungen im Parlament geht in der Regel ein langer Prozess der gegenseitigen Meinungsbildung in den gemeinderätlichen Kommissionen, in den Fraktionen und an Parteiversammlungen voraus.
Die stets speditive Behandlung der teilweise recht umfangreichen und vielschichtigen Geschäfte im Rat ist nur durch die in den Kommissionen geleistete exakte und gewissenhafte Vorberatung möglich.
Wiederum beschäftigten den Rat die Gemeindefinanzen. Noch sind die Auswirkungen der kantonalen Steuergesetzrevision und der Veränderungen in der Wirtschaft auf die Steuereinnahmen der Gemeinde nicht absehbar. Das bedingt eine gegenwärtige Unsicherheit in bezug auf die möglichen Ausgaben im ausserordentlichen Verkehr und speziell im Hinblick auf den längerfristigen Finanzplan, der dringend einer Neuanpassung bedarf. Dabei steht die Gemeinde vor bedeutenden Aufgaben: der dringend notwenigen Sanierung der städtischen Altliegenschaften, der Aussenrenovation des Oberstufenschulhauses Steinacher, der Renovation der Glärnischturnhalle, der Sanierung der Abwasserreinigungsanlage Rietliau, der Erstellung eines Altersheims sowie der Revision der Bau- und Zonenordnung.
Möge es dem Rat auch in Zukunft gelingen, zum Wohle unserer Gemeinde seine Arbeit auf der Grundlage der gegenseitigen Achtung und des Vertrauens weiterzuführen.
Gemeinderatsanlass 1982: Besuch bei Landwirt Brändli im Oberort.




Eugen Dürlemann
Gemeinderatspräsident 1982/83