Kronenblock (Seestrasse 102)

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Elegant-schnittiger Flachdachblock mit Konditorei-Kaffee und Restaurant sowie zwölf Mietwohnungen. Mit Rücksicht auf den nahen Zürichsee ist die neuklassizistische Strenge der Sihlpost (gleiche Architekten) hier aufgeheitert, insbesondere mit dem Bauhaus-Motiv der schwebenden, um die Ecke gezogenen Balkon-Plattform.


Der Kronenblock kurz nach der Vollendung, 1933. Foto Langendorf, Wädenswil. Archiv Peter Ziegler

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1929
Im Hinblick auf die bevorstehende Bahnhof-Verlegung entwickelt der Gemeindepräsident Ernst Felber (1889–1954) und sein Vertrauensarchitekt Heinrich Bräm (1887–1956), eine Bahnhofquartier-Vision, die weit über das Erschliessungsprojekt des Kantonsingenieurs hinausgeht. Hauptelement ist ein monumentales Baugeviert zwischen Bahnhofplatz und Engelstrasse anstelle des traditionsreichen Gasthofs Krone und anderer Altbauten.
 
1930–1933
Mit der Festlegung von Baulinien und der Gewinnung eines privaten Investors – der Bank Wädenswil – sichert der Gemeinderat sein Konzept ab (1930). Die Bank konzentriert sich auf den Bahnhofplatz-Flügel des Gevierts, bestehend aus zwei Hausteilen mit einheitlicher Gestaltung. 1931–1933 werden diese gestaffelt realisiert. Planung und Leitung haben die Architekten Heinrich Bräm und Albert Kölla (1889–1988) inne; als Mitarbeiter des Heimatschutzes sorgt dieser für Akzeptanz der modernen Formen.
 
1933–2022
Im seeseitigen Hausteil betreibt Fritz Brändli, dessen Liegenschaft dem Bahnhof weichen musste, eine moderne Bäckerei-Konditorei mit Café, die bis heute floriert, im bergseitigen Hausteil wird die Gastronomie-Funktion wiederbelebt (anfangs unter der alten Bezeichnung Krone).