Landgasthof Halbinsel Au

 
1865/66 erstellten die Gebrüder Arnold und Heinrich Leuthold auf der Kuppe des Auhügels ein Gasthaus und betrieben eine Bauernwirtschaft mit Most, Käse und Schüblingen. Mit dem Aufschwung der Dampfschifffahrt auf dem Zürichsee nahm der Ausflugsverkehr nach der Halbinsel Au zu. 1883 ging das Gasthausheimwesen vom in Konkurs geratenen Wirt an Rudolf Schäppi über; Leuthold führte den Wirtschaftsbetrieb als Pächter weiter. Ein um 1900 gedruckter Prospekt der Gebrüder Leuthold rühmt die Vorzüge der «Pension und Cur-Anstalt Au»: «Dieses Etablissement liegt 1400 Fuss über dem Meer und 150 Fuss über dem Zürichsee, mit der schönsten Aussicht auf diesen und die Gebirge. Reine Luft, Seebäder (auf Verlangen auch warme), Milch und Molken, gute Küche, Keller und Bedienung, Ausgangspunkt zu den verschiedenartigsten Spaziergängen und Ausflügen: Ufenau, Einsiedeln, Zug, Rapperswyl etc., wozu die regelmässigen Dampfbootverbindungen täglich 10 bis 12 mal die beste Gelegenheit geben. 1 Stunde Fahrzeit von Zürich, Pensionspreis Fr. 5.»
1911 ging die Wirtschaft mit dem Mittleren Teil des Auhügels an das Au-Konsortium über. Dieses liess das alte Gasthaus im Herbst 1957 abbrechen und nach den Plänen von Architekt Max G. Sütterlin (Zürich) einen Neubau errichten, der sich gefällig in die Landschaft einfügt. Das neue Haus konnte am Palmsonntag 1959 in Betrieb genommen werden. Der zürichwärts angefügte Gartensaal diente an der Landesaustellung 1939 in Zürich für den Restaurationsbetrieb und trägt deshalb den Namen «Landisaal». [Quelle: Die Au gestern - heute 1984 von Peter Ziegler]

Oben: Altes Gasthaus in den 1920er Jahren. Das Gebäude mit markantem Treppengiebel, Terrasse und gedeckter Gartenwirtschaft wurde 1957 abgerissen. Unten: Landgasthof Halbinsel Au von 1959; Aufnahme 17. April 2023.

Link Restaurant
halbinselau.com