100 JAHRE EIDGENÖSSISCHE FORSCHUNGSANSTALT FÜR OBST-, WEIN- UND GARTENBAL IN WÄDENSWIL

Quelle: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 1990 von Fritz Kobel

DIE GRÜNDUNG

Die Gründung des Wädenswiler Institutes fiel in eine Zeit grosser wirtschaftlicher Schwierigkeiten für die schweizerische Landwirtschaft, vor allem für den Obst- und Weinbau. Der Ausbau der europäischen Transportwege ab 1850 führte zu einer massiven Einfuhr von billigem Tafelobst und Wein und erschwerte den Absatz der einheimischen Erzeugnisse. Gleichzeitig wurde der Rebbau durch die Reblaus und den Mehltau bedroht. Die Kenntnisse einer sicheren Trauben- und Obstweinbereitung waren ungenügend, und die Qualität der Getränke war mangelhaft.
Einsichtige Männer, besonders Oberst Fehr von der Kartause Ittingen und Direktor Lutz vom Strickhof Zürich, regten die Gründung einer Versuchsanstalt und Schule für Obst- und Weinbau an. Als Beispiel dienten ihnen die erfolgreichen Institute von Geisenheim im Rheingau und Klosterneuburg in Österreich. Da die Landwirtschaftsgesetzgebung des Bundes noch nicht so weit gediehen war, war der Betrieb einer solchen Anstalt Sache der Kantone. Nach zahlreichen Aussprachen unter den Fachvereinen und den kantonalen Landwirtschaftsdirektoren konnte ein vom Bund mitfinanziertes Konkordat von 15 deutschschweizerischen Kantonen gegründet werden. Auf Ersuchen des Gartenbauverbandes wurde auch der Gartenbau mit ins Programm einbezogen. Die Unterzeichnung erfolgte am 30. Mai 1890.
Unter mehreren Bewerbern wählte das Konkordat Wädenswil zum Sitz des neuen Institutes, vor allem weil der Kanton Zürich − dank der Initiative von Regierungsrat Johannes Eschmann aus Richterswil − sein ehemaliges Landvogteischloss, das er kurz zuvor aus Privatbesitz zurückgekauft hatte, unentgeltlich zur Verfügung stellte. Trotz schlechtem Zustand der Gebäude eignete sich das Schloss mit seinen Rebbergen und Obstbäumen sowie dem Park ideal für das geplante Vorhaben.
Der für die Zukunft des Institutes entscheidende Schritt war die Wahl des Direktors. Sie fiel auf Professor Hermann Müller-Thurgau. Der aus Tägerwilen gebürtige Wissenschaftler war Abteilungsleiter an der Lehr- und Versuchsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim und damit für sein Amt optimal vorbereitet.
Im heutigen Verwaltungsgebäude wohnte einst der Wädenswiler Oberamtmann mit seiner Familie. Der klassizistische Bau entstand in den Jahren 1816 bis 1818.

1890 bis 1902

Unter der Bezeichnung «Deutsch-schweizerische Versuchsstation und Schule für Obst, Wein- und Gartenbau in Wädensweil» wurde im Herbst 1890 mit der Arbeit begonnen. Als erstes galt es, die recht vernachlässigten Gebäude und die Obst-, Reb- und Gartenanlagen für den Versuchs- und Schulbetrieb einzurichten.
Die Lehranstalt nahm ihren Betrieb im März 1891 auf. Sie umfasste zwei Schulen:
- die Obst- und Weinbauschule mit einem achtmonatigen Hauptkurs,
- die Gartenbauschule mit einem 11½-monatigen Jahreskurs.
Als Lehrer amteten der Direktor und seine wissenschaftlichen Beamten sowie die Betriebsleiter Heinrich Schellenberg (Weinbau), Theodor Zschokke (Obstbau) und Theodor Echtermeyer (Gartenbau); der Verwalter erteilte Zoologieunterricht.
Die theoretische Ausbildung erfolgte an den Vormittagen. Die Nachmittage waren der praktischen Arbeit in den Versuchsanlagen, den Kellern und Laboratorien gewidmet. Die Schüler leisteten einen wesentlichen Beitrag an den raschen Ausbau der neuen Anstalt.
Schüler und Lehrer der Obst-, Wein- und Gartenbauschule 1893. Erste Reihe von links nach rechts: Gartenbauhilfe D. Schlichter, Verwalter A. Sidler, Chemiker W. Kehlhofer, Direktor H. Müller-Thurgau, Weinbautechniker H. Schellenberg, Obergärtner Th. Echtermeyer, Pflanzenphysiologe A. Zschokke, Obstbautechniker Th. Zschokke.

In den ersten zwölf Jahren besuchten insgesamt 301 Schüler die Hauptkurse, 184 Obst- und Weinbauern und 117 Gärtner. Sie rekrutierten sich vorwiegend aus den Kantonen Zürich, St. Gallen, Aargau, Thurgau und Bern. Auch Ausländer wurden in Wädenswil ausgebildet.
Neben den Hauptkursen wurden zahlreiche kurzfristige Kurse von ein bis sechs Tagen Dauer erteilt, vor allem über Obstverwertung und Weinbereitung. Sie wurden rege besucht; bis 1902 wurden mehr als 3700 Kursteilnehmer verzeichnet.
1902 übernahm der Bund die Versuchsanstalt. Die Schule konnte er trotz dringlichem Wunsch der Anstalt und der Kantone aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht übernehmen. Sie wurde in den gleichen Räumen als Konkordat weitergeführt und ging 1914 wegen ungenügenden Schülerzahlen ein.
Die Versuchsstation befasste sich in den Freilandkulturen mit der Steigerung der Ertragssicherheit und der Qualität von Obstarten, Reben und Gemüse. Grosse Bedeutung kam der Reblausresistenz zu: Kreuzungen der resistenten amerikanischen Arten mit der anfälligen Europäerrebe und die ersten Versuche, Reben auf resistente Unterlagen zu pfropfen, verliefen erfolgreich. Im Gemüsebau wurden zahlreiche neue Arten, vor allem die Tomate, in die Versuche einbezogen.
In den Laboratorien lag der Schwerpunkt auf der Qualitätsverbesserung der Gärgetränke. Für eine geregelte Gärung wurden geeignete Hefestämme selektioniert und eine Reinhefezucht zur Belieferung der bäuerlichen und gewerblicher Keltereien und Mostereien aufgebaut. Die bakteriologischen und chemischen Abklärungen zahlreicher Getränkefehler führten bald zu einer wesentlichen Verbesserung der Most- und Weinqualitäten.
Wichtigste Pionierarbeit war jedoch die gärungslose Obstverwertung. Das Haltbarmachen unvergorener Trauben- und Obstsäfte durch Pasteurisieren war damals Neuland, und Müller-Thurgau entwickelte die dafür nötigen Technologien sowohl für die bäuerliche Selbstversorgung als auch für die Getränkeindustrie. Die zu jener Zeit sehr aktive Abstinenzbewegung profitierte enorm von diesen neuen Getränken und trug viel zu ihrer Propagierung bei.
Der Pflanzenschutz im Obst-, Wein-und Gartenbau gehörte ebenfalls zu den zentralen Aufgaben. Als erstes wurde jeweils die Biologie der Schädlinge und Krankheitserreger gründlich studiert, damit die Bekämpfungsmittel, deren Auswahl damals noch sehr bescheiden war, möglichst gezielt und wirkungsvoll eingesetzt werden konnten.
Eine weitere Aufgabe der Anstalt war die Führung der Schweizerischen Zentralstelle für Obstverwertung. Theodor Zschokke, der sie seit ihrer Gründung 1893 betreute, koordinierte die Ernteschätzungen zur rechtzeitigen Orientierung von Handel und Gewerbe, erarbeitete Sortenbeschreibungen und -bewertungen und suchte Absatzmöglichkeiten für Überschüsse im Ausland.
Wichtigstes Publikationsorgan für die Ergebnisse der Versuchs- und Untersuchungstätigkeit waren die beiden von Müller-Thurgau gegründeten und redigierten Zeitschriften «Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau» und «Der Schweizerische Gartenbau».

1902 bis 1924

Am 1. September 1902 schenkte der Kanton Zürich die «Schweizerische Versuchsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau Wädenswil» mit allen Gebäuden und Einrichtungen, den Versuchsanlagen und dem Rebberg Sternenhalde in Stäfa dem Bund, der von da an als Nachfolger des Konkordates die Anstalt betrieb. Durch den Kauf eines angrenzenden Heimwesens und durch den Bau eines neuen Laborgebäudes und der Kelterei wurde sie wesentlich erweitert. Auch ein vorerst bescheidener personeller Ausbau wurde möglich.
Als Direktor amtete weiterhin Müller-Thurgau. Vom Schulbetrieb teilweise entlastet, konnten er und seine Mitarbeiter die Versuchsarbeiten intensivieren.
Im Pflanzenschutz bearbeitete Otto Schneider-Orelli die Schadinsekten, Adolf Osterwalder die Pilzkrankheiten. Für die Schädlingsbekämpfung kamen zu den bisherigen Nikotin- und Schmierseifenpräparaten anfangs der zwanziger Jahre Blei-und Kalkarseniat zum Einsatz, trotz grosser Bedenken wegen ihrer Giftigkeit.
Apparate für Alkoholbestimung, 1895.

Bestrebungen der Versuchsanstalt führten zu Konstruktion eines Sterilisierbügels.

In der Vinifikation erforschte Müller-Thurgau den mikrobiellen Säureabbau, den er weitgehend zu lenken verstand und damit die Grundlage schuf, die Qualität der Ostschweizer Weine entscheidend zu verbessern. Als neue Weissweinsorte fand seine Kreuzung Riesling x Sylvaner zunehmende Verbreitung und ersetzte die säurereichen Räuschling- und Elblingbestände. Die von Baragiola entwickelten Nachweismethoden für Weinfälschungen und Kunstweine, welche in die Lebensmittelverordnung eingingen, schafften Ordnung in einheimischen und importierten Weinen.
Pasteurisierungsapparat von 1898.

Die Tafelobstproduktion erfuhr eine grosse Förderung durch den Bau einer Kühlanlage, welche die Versorgung mit qualitativ vollwertigem Frischobst um Monate verlängerte. Voraussetzung dafür waren Untersuchungen über die Sorteneignung und die Erarbeitung einer zweckmässigen Temperaturführung.
In den Kriegsjahren 1914/18 erhielt der Gemüsebau grössere Bedeutung. Die Versuchsanstalt förderte insbesondere die Selbstversorgung durch zahlreiche gut besuchte Kurse.
Ende März 1924 trat Müller-Thurgau im Alter von 74 Jahren in den Ruhestand.

1924 bis 1943

Zum Nachfolger Müller-Thurgaus an der Eidgenössischen Versuchsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau Wädenswil wurde Dr. Kurt Meier, ein ehemaliger Landwirtschaftslehrer, gewählt. Seine Amtszeit fiel grösstenteils in eine Periode wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die dem Ausbau der landwirtschaftlichen Forschung nicht förderlich war. Dies änderte sich erst nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Trotz dieser Erschwernisse und der nicht immer glücklichen Führung wurde erfolgreich gearbeitet.
Für die physiologischen und züchterischen Arbeiten war Professor Fritz Kobel zuständig. Er befasste sich intensiv mit den Befruchtungsverhältnissen von Äpfeln und Kirschen und fand die genetischen Grundlagen der Selbst- und Intersterilität. Auf seinen physiologischen Überlegungen basiert der «Oeschbergschnitt», der sich in den neuentstehenden Anlagen aus Hoch- und Halbstämmen bewährte.
Der Schlosshof mit dem alten, 1934 abgerissenen Werkstattgebäude.

Neue Probleme stellten sich im Pflanzenschnitt, vor allem nachdem 1935 die Anstalt mit der offiziellen Mittelprüfung beauftragt worden war. Diese komplizierte sich, als Ende der dreissiger Jahre die ersten organisch-synthetischen Insektizide, zum Beispiel das Gesarol, entwickelt wurden und die gefährlichen Arseniate ersetzten. Die Entomologen unter Robert Wiesmann waren ständig bestrebt, den Spritzmitteleinsatz möglichst zu reduzieren, was sie vor allem durch die genaue Erforschung der Lebenszyklen und des Verhaltens der Schadinsekten zu erreichen suchten. Bereits 1928 wurde erstmals eine Schlupfwespe zur biologischen Bekämpfung eines gefährlichen Obstbaumschädlings, der Blutlaus, mit Erfolg gezielt eingesetzt.
Der Zweite Weltkrieg brachte zusätzliche Aufgaben. Um die Versorgung mit Obst und Gemüse ganzjährig sicherzustellen, musste die Lagerhaltung verbessert werden. Der neu entwickelte «Durisol»-Keller mit Naturkühlung erlaubte eine Energie sparende Einlagerung. Der «Mehranbau» verlangte besondere Anstrengungen bei der Gemüseproduktion, und die Sortenzüchtung sowie der inländische Samenanbau wurden stark gefördert.
Um den steigenden Ansprüchen gerecht zu werden, wurde die Anstalt neu organisiert, und man stellte die bisher von den Werkführern geleiteten Versuchsbetriebe unter wissenschaftliche Leitung. Der Direktor trat aus dem Bundesdienst aus. An seine Stelle wurde Professor Fritz Kobel gewählt.
Wehrgang mit dem 1946 ersetzten Gewächshaus und dem Versuchshaus für Entomologie von 1937.

1944 bis 1961

Der neue Direktor der Eidgenössischen Versuchsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau Wädenswil war bestrebt, die guten Beziehungen zur Praxis und zu den Verbänden, die unter seinem Vorgänger zu kurz gekommen waren, wieder auf-zunehmen und zu vertiefen. Lehraufträge an der ETH über Obstbau, Weinbau, Gemüsebau und gärungslose Obstverwertung und die intensive Zusammenarbeit mit der 1942 neu gegründeten Fachschule für Obstverwertung (heute Ingenieurschule Wädenswil) gewährleisteten eine optimale Verbindung zwischen Forschung und Lehre.
Die Hauptaufgabe der Sektion Obstbau der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wädenswil besteht darin, Grundlagen für die Integrierte Obstproduktion zu erarbeiten. Es werden auch neue Obstarten auf ihre Anbau- und Marktchancen geprüft.

Die Versuchsanstalt bemühte sie mit der rapiden Modernisierung der landwirtschaftlichen Produktion und der Verwertung, die nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte, Schritt zu halten. Der Täfelobstbau verlagerte sich zunehmend auf die betriebswirtschaftlich interessanten Intensivanlagen mit immer kleineren Baumformen; im Rebbau erfolgte die Umstellung vom Stickel- auf den Drahtbau, und im Gartenbau etablierten sich Gemüse- und Zierpflanzenbetriebe mit bedeutenden Gewächshausflächen. In der Produkteverwertung kam es zu einem raschen Aufschwung der Tiefgefrierkonservierung und Ende der fünfziger Jahre zu ersten Versuchen mit der Tafelobstlagerung in veränderter Luftzusammensetzung (CA-Lagerung).
Die grösste Umgestaltung verzeichnete der chemische Pflanzenschutz. Die lawinenartige Zunahme der organisch-synthetischen Pestizide und die zahlreichen neuen Unkrautbekämpfungsmittel stellten die Mittelprüfung vor schwierige Aufgaben. Dank hartnäckigen Interventionen der verantwortlichen Beamten wurden die giftigsten Mittel, zum Beispiel die Quecksilberpräparate, im Gegensatz zum Ausland, nie zugelassen. Die Verhaltensforschung an Schadinsekten wurde intensiviert und bildete zusammen mit Astprobenuntersuchungen und der Kontrolle von Insektenfallen die Grundlage für einen möglichst sparsamen Pestizideinsatz. Die Identifizierung und Bekämpfung von Viruskrankheiten im Obst- und Beerenobstbau zeitigte erste Erfolge.
Der Personalbestand konnte nach und nach erweitert und den steigenden Anforderungen angepasst werden. Dennoch kam die Grundlagenforschung wegen der ständig zunehmenden Dienstleistungen oft zu kurz. Die technischen Räumlichkeiten wurden durch Gewächshäuser und ein Nebenlabor für die Mittelprüfung ausgebaut. Der Zukauf des Breitenhofes in Wintersingen BL (1953) erweiterte die Versuchsmöglichkeiten im Obstbau.
Erfolgreiche Züchtungen von Tafeläpfeln, Erdbeeren, Himbeeren, Gemüsearten und Zierpflanzen fanden sukzessive Eingang in die Praxis.

1961 bis heute

Im Juli 1961 trat Professor Robert Fritzsche die Direktion der Anstalt an, die 1968 in «Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau Wädenswil» umbenannt wurde. Seine Amtszeit zeichnete sich durch sehr widersprüchliche Entwicklungstendenzen aus.
Vorerst kam es, parallel zu den anderen landwirtschaftlichen Anstalten des Bundes, zu einem kräftigen Ausbau. Zwischen 1968 und 1978 entstanden in rascher Folge das Laborgebäude 3, moderne Gewächshausanlagen, ein neues Kühlhaus, die Vegetationsanlage mit Quarantäne-Gewächshaus und das Labor 4. Der Zukauf des Sandhofes in Wädenswil (1963) und der Aussenstation Güttingen TG (1967), sowie die Pacht des Rebberges Seemühle in Walenstadt und einer Versuchsparzelle in Grabs erweiterten die Versuchsmöglichkeiten im Freiland. Auch personell war vorerst ein Ausbau möglich bis Mitte der siebziger Jahre der Personalstopp in der Bundesverwaltung wirksam wurde und einige Etatstellen abgetreten werden mussten.
Laboratorien und Gewächshäuser der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Wädenswil.

In den Laboratorien hielten die neusten Techniken der Analytik und der EDV Eingang. Sie halfen mit, den zunehmenden Einsatz von Chemie und Technik der Landwirtschaft und dessen positive und negative Auswirkungen zu überwachen.
Die veränderte Einstellung der Bevölkerung gegenüber der landwirtschaftlichen Produktionsweise und die Ablehnung von «zuviel Chemie und Technik war für die Anstalt eine grosse Herausforderung.
Basierend auf den Arbeiten und dem Gedankengut der Vorgänger wurde der integrierte Pflanzenschutz, das heisst der minimale Einsatz von chemischen Bekämpfungsmethoden unter weitest möglicher Ausnützung natürlicher Begrenzungsfaktoren, entscheidend gefördert. Auch alle anderen Kulturmassnahmen wurden auf ihre Umweltverträglichkeit untersucht und wo immer möglich verbessert. Die integrierte Produktion steht seither im Zentrum aller Anstrengungen. Die Maximierung der Erträge, früher das Hauptanliegen der landwirtschaftlichen Forschung, macht mehr und mehr der Optimierung der Qualität Platz. Die Laboratorien für Qualitätsuntersuchungen leisten grosse Arbeit.
Der heutige Direktor, Dr. Walter Müller, der 1984 Professor Fritzsche ablöste, hat die grosse Aufgabe, die Forschungsanstalt in eine Zukunft zu führen, die in vielen Belangen recht undurchsichtig ist.




Dr. Fritz Kobel