I Geschichtliches

1674 verpflichtete die Zürcher Obrigkeit die Gemeinden, genügend Material zur Feuerbekämpfung bereitzustellen. Das wichtigste Instrument waren Wasserkübel, die von Hand zu Hand gereicht wurden; sie wurden im Gesellenhaus (auch Gemeindehaus genannt) gelagert. Infolge einer 1708 von der Zürcher Obrigkeit erlassenen Feuerordnung schaffte Wädenswil eine Feuerspritze an; im 19. Jahrhundert wurden bessere und mehr Spritzen besorgt. Auf dem Gemeindegebiet bestanden verschiedene Feuerweier, so auch einer im Oberdorf, an der Stelle des Vorplatzes der heutigen Stadtbibliothek. 1907 wurde er zugeschüttet; dies im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen Feuerwehrgebäudes (heutige Stadtbibliothek).
Die ersten Spritzen waren im Gemeindehaus stationiert gewesen. Als dieses 1821/22 durch ein neues – die «Sonne» - ersetzt wurde, wurden die Feuerwehrgeräte in einem Nebengebäude untergebracht, das in etwa an der Stelle des heutigen Bühl-Ladens (Schönenbergstrasse 5) stand.
Vom 1909 eröffneten Feuerwehrgebäude an der Schönenbergstrasse 21 zog dann die Feuerwehr 2009 in einen Neubau an der Seestrasse 160. Hydranten gibt es in Wädenswil seit 1871. 1926 begann die Aera der motorisierten Feuerwehr und eines Piketts. -
Was die Organisation betrifft, so bestanden mehrere Sektionen. Innerhalb bestimmter Altersgrenzen waren alle Männer dienstpflichtig. Noch heute ist die Feuerwehr Wädenswil eine reine Milizorganisation: «Mit einem Personalbestand von rund 70 Feuerwehrmännern sowie neun Fahrzeugen ist die Einheit für eine Fläche von 1736 Hektaren, geografisch aufgeteilt in Dorf, Au und Berg mit rund 22'000 Einwohnerinnen und Einwohnern zuständig.» (Webseite Feuerwehr Wädenswil). – Die Eingemeindung von Schönenberg und Hütten wird – voraussichtlich per 1.1.2019) zu einer neuen Feuerwehrorganisation mit drei Depots führen. - Ausführlichere Informationen im Artikel, dem die obigen Angaben entnommen sind: Peter Ziegler: Aus der Geschichte der Wädenswiler Feuerwehr, in: Jahrbuch der Stadt Wädenswil 2009, 84-112. – Zusatzinformationen: Markus Gantner, Stabsoffizier Feuerwehr.

II Inventar/Objekte/Bauten

(1) Ehemaliges Feuerwehrgebäude (heute Stadtbibliothek)
Standort: Schönenbergstrasse 21. Objekt: Feuerwehrgebäude und Remise. Bau: 1907–1909. Architekt: Paul Hürlimann. Auftraggeber: Gemeinde Wädenswil. Beschreibung: 2-geschossiger Walmdachbau mit grossen Remisenöffnungen im EG und Zierfachwerk im OG. Rückwärtig Schlauchtröckneturm, ebenfalls mit Zierfachwerk. Der Bau diente als Remise auch für den Kranken- und den Leichenwagen und enthielt im OG eine Dienstwohnung. Purifizierender Umbau und Erweiterung 1976; erneuter Umbau 2009-2010 für Einrichtung der Stadtbibliothek. Lit. 1) JSW 2009, 99-100.

(2) Neues Feuerwehrlokal
Standort: Seestrasse 160. Objekt: Feuerwehr-, Gewerbe- und Mehrfamilienhaus «Lichtwerk». Baujahre: 2007-2009. Architekt/Bauunternehmer: p-4 Architekten und Generalunternehmung, Zug. Feuerwehr im EG-Westteil, in Stockwerkeigentum. Im EG-Ostteil eine Auto-Garage, in den OG Eigentumswohnungen. Vorgeschichte: Der Kredit wurde an einer Urnenabstimmung 2003 bewilligt; Rekurse verzögerten den Baubeginn. Lit. 1) JSW 2009, 107­–­112

(3) Altes Spritzenhaus im Herrlisberg
Standort: Südecke Liegenschaft Untere Bergstrasse 45, Ecke Bergweg/Herrlisbergweg). Bau: spätes 18. oder frühes 19. Jh. Gemauertes Gerätelokal mit Walmdach. Nicht mehr in Betrieb.
(4) Neues Spritzenhaus im Herrlisberg
Standort: Nördlicher Teil des Baukomplexes Bergstrasse bei Nr. 45. Bau: 1887. Giebelständiger Satteldachbau mit grosser Holztür und Schlauch-Tröckneturm in Form eines Dachreiters. Lit. 1) JSW 2009, 100.
(5) Gerätehaus beim Schulhaus Ort
Standort: Alte Landstrasse, zwischen Nrn. 80 und 82. Bau: 1920. Schlichter Holzschuppen mit Satteldach. Lit. 1) JSW 2009, 101.
(6) Gerätelokal im Kindergarten Untermosen 1
Standort: Untermosenstrasse 16. Objekt: Doppelkindergarten mit Feuerwehr-Gerätelokal. Bau: 1966. Das Gerätelokal ersetzte einen 1933 erstellten Kleinbau. Lit. 1) JSW 2009, 101. [aha]