Wartehäuschen auf dem Seeplatz auf Vordermann gebracht

Quelle: Zürichsee-Zeitung, 03. Juni 2017, Text Carole Bolliger, Foto Sabine Rock

Das Wartehäuschen der Schiffstation auf dem Seeplatz ist renoviert und erweitert worden. Der alte Gastronomiebetrieb ist auch der neue.
Neu und doch mit Wiedererkennungseffekt präsentiert sich das Wartehäuschen auf dem Seeplatz Wädenswil. Illidio Ramires, Betreiber des Seebeizli (links) freut sich zusammen mit Corinne Müller (2m).

Rund 160 Plätze bietet das Restaurant auf dem Seeplatz. Das Konzept ist neu: vorne beim Häuschen stehen Vierer- und Zweiertische für Gäste, die etwas essen möchte. Etwas weiter Richtung Bahnhof hat es einige Bartische und wer ein Feierabendbier oder einen Apéro trinken möchte, findet Platz in der neuen Lounge. Der neue Pächter ist der alte: das Restaurant Engel.
Die Stadt hatte sechs Interessenten, sich jedoch für den bisherigen entschieden. «Der bisherige Pächter hat das Gartenrestaurant erfolgreich betrieben und auch die übrigen Anforderungen am besten erfüllt», erklärt Rita Newnam, Leiterin Bau und Planen der Stadt Wädenswil. Sie hat vom Gastronomiebetrieb unter anderem verlangt, an die Einrichtungen einen Beitrag von 150 000 Franken zu leisten.

Grössere Karte dank Anbau

Nicht nur das Sitzplatzkonzept ist neu. Das ganze Wartehäuschen der Schiffstation, das dem Restaurant als Küche dient, wurde renoviert und erweitert. Mit dem Umbau beauftragt hat die Stadt Wädenswil, das einheimischen Architekturbüro 2m Architektur. «Das Wartehäuschen musste dringend renoviert werden, es hat absolut nicht mehr den heutigen Vorschriften entsprochen», sagt die Architektin Corinne Müller. Rita Newnam ergänzt: «Ansonsten wäre vom Lebensmittelinspektorat eine grosse Angebotseinschränkung verfügt worden.»
Grossen Spielraum hatte Müller nicht. Ein Neubau war nicht möglich wegen Vorgaben des Kantons. «Wir mussten mit wenig das Optimum herausholen.» Und das ist gelungen, finden Rita Newnam, und Ilidio Ramires, Geschäftsführer des Gastronomiebetriebs. Wichtig war der Architektin, dass die beiden modernen Anbauten – rechts und links des Häuschens – den alten Bau nicht übertönen. Der alte Bau wurde renoviert, das Dach saniert, die Struktur aber möglichst belassen.
Ebenfalls komplett neu sind die sanitären Anlagen für die Gäste und das Restaurantpersonal hat nun seine eigene Garderobe mit WC. Die beiden Anbauten sind eine Konstruktion aus Glas- und Metall, wobei das Metall im Bronzeton gehalten ist.
Auf der Hausseite, wo sich die Schiffstation befindet, wurde ein kleiner Unterstand mit Bänkli für die wartenden Schiffspassagiere angebaut. Ein Teil des 13 Quadratmeter grossen Anbaus dient dem Restaurant auch als Lager- und Technikraum. «Das hat vorher gefehlt», sagt Ramires. Der grössere Anbau auf der rechten Seite des Häuschens ist 21 Quadratmeter gross und dient dem Gastronomiebetrieb.
Durch die Vergrösserung der Küche kann das Restaurant nun eine etwas grössere Karte anbieten. Von Montag bis Samstag stehen den Gästen drei Mittagsmenüs zur Verfügung. Ansonsten bekommt man auf dem Seeplatz vor allem frische und leichte Küche: Salat- oder Fitnessteller mit Poulet oder Fischknusperli.

Guter Start

Die Architektin hat mit den Farben gespielt. Seeseits sind die Glasscheiben in Blau- und Grautönen gehalten, auf der Restaurantseite dominieren Rottöne. Einige Fenster sind transparent, andere transluzent, also nur Licht durchlässig, aber nicht durchsichtig. Besonders in der Dunkelheit kommen die Lichteffekte zum Vorschein.
Nicht nur von aussen ist das Restaurant neu. Die gesamte Kücheneinrichtung wurde erneuert und entspricht der modernsten Technik. Rund 60 000 Franken hat der Engel dafür zusätzlich investiert. Ramires ist mit dem Resultat sehr zufrieden. Noch einige kleinere Anpassungen in den Abläufen seien nötig, ansonsten laufe der Betrieb schon auf Hochtouren. Am Auffahrtsdonnerstag hat er geöffnet – und er verzeichnet einen guten Start. Durch das neue Konzept und die grössere Karte musste Ramires noch einige zusätzliche Kräfte für den Betrieb einstellen. Neun Personen stehen in der Küche und im Service täglich im Einsatz.
Rita Newnam ist zufrieden mit dem neuen Wartehäuschen, für dessen Sanierung und Erweiterung der Stadtrat einen Kredit von 600 000 Franken gesprochen hatte. Die Schlussrechnung liege noch nicht vor, die Kosten bewegten sich voraussichtlich im Rahmen des Kostenvoranschlags, sagt Newnam. «Der Seeplatz ist nun wieder die seeseitige Visitenkarte Wädenswils», freut sie sich.