Im Jahre 1712 trennte der Zweite Villmerger oder Toggenburger Krieg die Eidgenossen erneut in zwei Lager. Auf der einen Seite standen die evangelischen Stände Zürich und Bern, auf der anderen die katholischen Stände Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern, Zug und die Abtei St. Gallen. Die entscheidenden militärischen Schläge fielen bei Wil (St. Gallen), Mellingen, Baden, Sins an der Reuss, im Raume Hütten und auf dem Kampffeld von 1656, bei Villmergen.
Am 22. Juli 1712, um drei Uhr früh, flammte am Rossberg das Feuer auf, welches dem Schwyzer und Zuger Harst das Zeichen gab, gemeinsam in zürcherisches Gebiet einzufallen. Die Zuger schickten sich zum Vormarsch über die Finsterseebrücke an; die Schwyzer standen Im Dickhölzli gegenüber der Bellenschanze bereit. In zwei Kolonnen, jede einige Hundert Mann stark, rückten sie über Allenwinden und beidseits des Applisberges gegen den zürcherischen Grenzweiler Bergli vor.
Dort vereinigten sie sich wieder, jagten die Zürcher Wachtposten zurück und liessen an den zurückgebliebenen Bewohnern des Weilers Bergli – an wehrlosen Weibern, Kindern und betagten Leuten – ihre Wut aus.
Dann stürmten sie, wieder in zwei Kolonnen, weiter. Ein erster Angriff galt der Hüttner Schanze. Ihr Kommandant und Erbauer, Major Johann Konrad Werdmüller, signalisierte den umliegenden Posten die Gefahr mit einem Kanonenschuss, zündete vor der Schanze als Gefechtsfeldbeleuchtung ein mächtiges Feuer an, pflanzte die Fahnen auf und erwartete mit seinen 250 Mann Besatzung und zwei Geschützen den Angriff der Schwyzer. Der Morgen war schon angebrochen, als die Feinde mit sechs Fahnen bei der Halde auftauchten und in das von Major Werdmüller geleitete Feuer der Falkonette – das waren leichte Feldgeschütze – und der Gewehre der Verteidiger gerieten.
Rittmeister Johann Jakob Eschmann (1659−1742) von Wädenswil, der Kommandant der Zürcher Artillerie in diesem Kampfabschnitt, gibt folgende Darstellung des Gefechts um die Hüttner Schanze: «Darauf hin wollend Sie geschwind den Huter-Schantz erschnappen, oder doch wenigstens das Dörffli Hütten rein ausblunderen, und daselbsten, wie auf dem bergli ihre cruautés ausüeben – und also von Ohrt zu Ohrt continuieren – allein der Komendant in der Hütner Schantz, Herr Major Werdmüller, ein gar dapferer Mann, empfinge Sie mit etlichen Canonen Schützen der gestalten wohl dass etlichen auss Ihnen ihr hitzig Blut abgezappft, graden wegs über ein haufen geschossen, den andren dardurch und die unter und über Sie brausenden Kugeln ein schräcken eingejagt, und der appetit benomen worden, an disen Ohrt sich weiters zu wagen.»
Die Hüttner Schanze blieb in zürcherischer Hand. Die Angreifer änderten ihren Plan und rückten mit Plünderungsabsichten gegen die Siedlungen Hütten vor. Das Feuer aus der Hüttner Schanze hinderte sie an ihrem Vorhaben. Sie drangen nun zum Wäldchen beim Rebgarten vor und von da bis in die Gegend des Weilers Segel. Einer starken Abteilung gelang sogar der Durchbruch bis Gschwend. Hier traf man sich mit den Zuger Truppen, die «das Ottenschänzli im Kneuwis ruiniert» hatten.
In der Zwischenzeit hatte Rittmeister Johann Jakob Eschmann, der Landschreiber von Wädenswil, der im Aesch kampiert hatte, seine Reiter gesammelt und sie über Schönenberg gegen den Feind geführt. Durch eine List gelang es ihm, die vorrückenden Gegner zur Flucht zu veranlassen: Zwei Reiter mussten ihre Hüte schwenken und eine vorgetäuschte nachkommende Schar zur Eile anspornen. Schleunigst zogen sich die Eindringlinge zu ihrem Hauptkorps im Segel zurück. Eschmann setzte ihnen nach und erhielt bald Unterstützung von Major Mattli, einem Bündner in zürcherischem Dienst, der mit Hundert Mann Fussvolk über den Laubeggrain Hilfe brachte. Vom höher gelegenen Segel her lieferten die Schwyzer den Zürchern ein weiteres hitziges Gefecht. Dieses schwankte schon zu Ungunsten der Zürcher, da stiessen Rittmeister Meyer und der Sohn des Rittmeisters Eschmann mit ihren Reitern zu den Bedrängten. Unter Trompetengeschmetter wurde der Feind von neuem angegriffen und in die Mulde des Hüttnersees getrieben. Die sich zurückziehenden Schwyzer vereinigten sich mit anderen Detachementen, die eben im Begriff waren, die Bellenschanze zu stürmen, mit «grossem Geschrei und Wüten wie die Schweine», «eher einer Schar rasender Hunde und tobender Bestien als vernünftigen Kriegsleuten gleich». Schon griffen die Schwyzer zum vierten Mal an. Da brachte - wie im Segel – ein Zürcher Kavallerieangriff die Entscheidung. Die Rittmeister Meyer und Eschmann sprengten mit ihren Reitern über den Laubeggrain heran, worauf die Schwyzer mittags um elf Uhr, nur schwach verfolgt, über die Grenze flüchteten.