Sport und Freizeit in der Au
Quelle: Die Au gestern - heute, Publikation 1984 von Peter Ziegler
Sport
Die Au verfügt über viele Möglichkeiten und ein breites Angebot zur Freizeitgestaltung und für sportliche Betätigung. Der Auhügel, die Wälder in der Umgebung und der bequem zu erreichende Wädenswiler Berg sind beliebte Ausflugsorte und Wandergebiete. Auch der von Wädenswil bis zum Meilibach durchgehende Seeuferweg wird rege genützt. Badefreudige schätzen das vom Wädenswiler Architekten und nachmaligen Bundesrat Hans Streuli geplante, 1933 eröffnete Strandbad in der Rietliau und den schon 1917 geschaffenen Badeplatz in Naglikon. Diese
Badewiese wurde 1980 von der Stadt erworben; ein als Rundbau gestaltetes neues Badehaus konnte im Sommer 1983 eingeweiht werden. Als weitere Badegelegenheiten sei die Schwimmhalle im Schulhaus Steinacher erwähnt.
Für den Sport steht seit 1984 ausserdem drei Hallen zur Verfügung: die Turnhallte im Schulhaus Ort sowie eine Turnhalle und eine Sporthalle in der Oberstufenanlage Steinacher. Zur 1980 fertiggestellten Aussensportanlage Steinacher gehören eine Laufbahn, ein Trockenspielplatz, ein Rasenspielfeld, Anlagen für Weitsprung, Hochsprung und Kugelstoss, ferner eine 408 Meter lange Finnenbahn. Im Oberort liegt der Tennisplatz des Tennisclubs Wädenswil. Die Firma Standard und BASF verfügen über betriebseigene Sportanlagen.
Vereine
Di Au hat heute auch ein reges Vereinsleben. Es bestehen seit
1860 der Frauenverein Ort, gegründet zur Überwachung der Arbeitsschule durch wöchentliche Inspektion
1927 der Männerchor Ort und die Schützengesellschaft Au
1931 der Frauen- und Töchterchor Ort
1961 der Quartierverein Au
1966 der Ornithologische Verein Au ZH und Umgebung
1970 der Yacht-Club Au
1973 Räbhalde-Häxe Au
1974 der Wanderverein Au-Wädenswil
1978 der Frauentreff Au
1981 die Jugau (Christliche Jugendgruppe Au).
Auf zwei Vereine sei besonders hingewiesen: auf die Lesegesellschaft Ort und den Quartierverein Au.
Die 1866 gegründete Lesegesellschaft Ort setzte sich die Belehrung und die gesellige Unterhaltung ihrer Mitglieder zum Ziel. Zu diesem Zweck liess man eine Mappe mit Zeitschriften zirkulieren, und 1917 schuf man eine öffentliche Bibliothek. Im übrigen befasste sich der Verein aber vor allem mit aktuellen politischen Fragen, mit Wahlen und baulichen Verbesserungen im Dorfteil Au. Eine 1876 gegründete Spezialkommission erwirkte beispielsweise, dass der Bahnhof Au eine Güterstation und ein drittes Geleise erhielt. 1900 ging der Gemeinderat Wädenswil auf ein Begehren der Lesegesellschaft ein und liess die elektrische Beleuchtung an der Seestrasse von der Seefahrt bis zum Meilibach weiterführen. Für die Gemeindewahlen unterbreitete die Lesegesellschaft jeweils Vorschläge für Mitglieder der Wädenswiler Behörden, welche den Dorfteil Ort zu vertreten hatten.
1907 setzte man sich für den Bau eines neuen Schulhauses ein, 1917 für Badehäuschen im Oberort und in Naglikon, 1927 für bessere Zugsverbindungen und 1928 für die Perron-Überdachung beim Bahnhof Au. Im Kriegswinter 1940/41 organisierte die Lesegesellschaft Ort die Weihnachtsfeier für die in der Au einquartierten Wehrmänner der Mitr Kp IV/76. Im Jahre 1961 beschloss die Generalversammlung, aus dem Kreis der Lesegesellschaft einen Quartierverein zu gründen.
74 Güterschuppen Au von 1892.
Die Mitglieder der Lesegesellschaft wurden automatisch Mitglieder des Quartiervereins, und die beiden Vereine liessen sich in ihren Vorständen gegenseitig vertreten. 1966 feierte die Lesegesellschaft Ort ihr hundertjähriges Bestehen. Auf diesen Zeitpunkt hin wurde die Lesegesellschaft mit dem Quartierverein Au vereinigt.
75 Räbeliechtliumzug in der Au, 1972.