Die Ausgrabungen in der Burgruine Wädenswil

Quelle: Wädenswil Erster Band von Peter Ziegler

Vom Abbruch der Burg bis zur Aufnahme der ersten Ausgrabungen

Gemäss Tagsatzungsentscheid vom August 1550 musste die Burg Wädenswil abgebrochen werden1. An Ostern 1558 waren die Dächer entfernt und die Mauern vom First bis auf das Bodenniveau der grossen unteren Stube und der Kapelle niedergerissen. Nach vollzogenem Abbruch war das «alte schlosz öd gestelt»2. Bauern der Umgebung, welche 1550/51 einzelne Weid- und Ackerparzellen der Burgliegenschaft erworben hatten, ergriffen nach und nach auch vom nicht veräusserten staatlichen Burgplatz und von den zerfallenden Ruinen Besitz. Das Grundprotokoll von Martini 1650 nennt bereits den Schneider Wälti Bachmann als Eigentümer der 80 Jucharten grossen Schlossmatte «mit dem alten halben Schloss und Holtz darinen»3. Verschiedentlich wechselten in der Folge die «Altschlossmauern» den Besitzer. Einzelne Bauern gestatteten auch das Brechen von Steinen in der Ruine4. Die in den Grundbüchern bezeugte Ausbeutung der Burgruine Wädenswil als Steinbruch spiegelt sich auch in einem guten Dutzend Stichen, Aquarellen, Skizzen und Plänen, und sie ist aus den Mitteilungen von Chronisten und Reiseschriftstellern bekannt. Namentlich Felix Ulrich Lindinner (1762–1854) wies in seinen Aufzeichnungen wiederholt auf die schamlose Ausbeutung und den fortschreitenden Zerfall der Burgruine hin. Noch in den 1780er Jahren hatte der Chronist die Reste des Rittersaales erkennen können, und auch die Ringmauer war damals in weiten Teilen sichtbar5. Lindinner schrieb über das zerfallende Baudenkmal, er zeichnete es und skizzierte dessen Grundriss, er wies 1822 sogar nach, dass an der Ruine einzig der Staat Besitzrechte geltend machen könne: es gelang ihm nicht, den Zerfall aufzuhalten6. Enttäuscht notierte der Geschichtsschreiber im Jahre 1842, von der Ringmauer, die er noch 1785/86 gesehen habe, sei jetzt keine Spur mehr vorhanden7. Andere Autoren des 19. Jahrhunderts bestätigen diese Feststellungen. Heinrich Escher vermerkte 1828 über «die einsamen Überbleibsel der einst festen Burg Wädenschweil»: «Die Trümmer von zwei Thürmen, zwischen denen die Spuren eines Brunnens erscheinen, bilden das Innere; den bedeutenden Umfang beweisen die Grundlagen der zerfallenen Ringmauer. Aber deutlich lässt sich der ursprüngliche Bau von der späteren Erweiterung unterscheiden»8. Eschers Text den neuen Verhältnissen anpassend, stellte Gerold Meyer von Knonau 1844 fest9: «Den bedeutenden Umfang der Burg beweisen die Grundlagen der zerfallenen Ringmauer, und deutlich liess sich noch vor nicht langer Zeit der ursprüngliche Bau von der späteren Erweiterung unterscheiden.» Um dieselbe Zeit notierte Nüscheler10: «Der Sodbrunnen, der 1819 noch deutlich zu sehen war, ist nun zugeworfen; der uralte Turm, der die besten Steine hat, viel niedriger als 1819.» Noch weiter verflacht war das Bild 1846. «Neben anderem Gemäuer ragt ... eine viereckige Thurmruine empor», schrieb Gerold Meyer damals, und auch er sprach den Wunsch aus, Staat- und Ortsbehörden sollten sich zusammentun, um «die allmähliche Zerstörung dieser die Landschaft zierenden Ruine zu hindern»11. In den 1870er Jahren munterte die Antiquarische Gesellschaft in Zürich zum Erwerb und Schutz der Ruine Wädenswil auf und stellte ihre Hilfe in Aussicht. Aber alle Unterhandlungen scheiterten an den übertriebenen Forderungen der Eigentümer. Schliesslich schickte man sich in den Gedanken, der gänzliche Verfall werde nicht aufzuhalten sein. «Bald werden nur noch die in den Nagelfluhfels gebrochenen Gräben von dem alten Freiherrensitz zeugen», schrieb Heinrich Zeller-Werdmüller im Jahre 189412. Doch es kam anders. Im Herbst 1899 fassten Brauereibesitzer Fritz Weber und Gemeinderatsschreiber Jakob Höhn in Wädenswil den Entschluss, nochmals einen Versuch zu wagen. Ein Schritt zur Sicherung der Mauerreste war umso dringender, als verlautete, im kommenden Frühling werde für den Bau zweier Scheunen wieder ein grosses Mauerstück abgebrochen. Am 10. März 1900 bildete sich ein Komitee zur Erhaltung der Burg Wädenswil – seit dem 4. April 1902 «Stiftung Altschloss Wädenswil» – , welches zu einer Geldsammlung aufrief, das Burggelände am 31. August 1900 erwarb und die Ausgrabung und Sicherung der Ruine in die Wege leitete13.
Burgruine um 1840. Links Freiherrenturm, rechts Johanniterhaus, im Vordergrund Reste der Zwingeranlage.
 
Burgruine von Süden um 1861. Zeichnung von Heinrich Zeller-Werdmüller (um 1900) nach Vorlagen von J. C. Haab. Noch ist das Eingangstor in der Südecke des Johanniterhauses zu erkennen, das einst über eine Zugbrücke erreicht wurde.


Die Ausgrabungen

Die Burgruine Wädenswil wurde in den Jahren 1901 bis 1904 und 1938 bis 1941 freigelegt und restauriert14. Im Jahre 1901 konzentrierte man sich auf die Freilegung des Johanniterhauses. Im Herbst schaffte man aus diesem Bau rund 400 Kubikmeter Schutt heraus. Der Innenraum wurde bis auf die Felsunterlage freigelegt, wobei in der Nordostecke eine Heizeinrichtung mit Warmluftkanal zum Vorschein kam.
Im Sommer 1902 setzten die eigentlichen Restaurierungsarbeiten ein. Man ergänzte den halbrunden Turm an der Nordwestecke und einen Abschnitt der von hier aus südwärts verlaufenden Ringmauer, und man rekonstruierte einen Mauerausbruch als Torwölbung im Anbau an den Freiherrenturm. Zwischen den beiden Nagelfluhfelsen räumte man einen Teil des Schuttes weg, wobei man auf den verschütteten Sodbrunnen stiess. Die Austiefung des kreisrunden Schachtes von 2,7 Meter Durchmesser musste wegen Einsturzgefahr bald wieder eingestellt werden. Immerhin konnte ein entdeckter Seitenstollen soweit gestützt werden, dass er nicht weiter einstürzen konnte. Der Brunnen wurde mit einer 80 Zentimeter hohen, gemauerten Einfassung umgeben. – Die im Schutt aufgefundene Porphyr-Türschwelle wurde am ursprünglichen Ort, in der Südostecke des Ordenshauses, eingesetzt.
Im Jahre 1903 beseitigte man die auf der Südseite des Ordenshauses lagernden Schuttmassen und schüttete damit auf der Nordseite der Burg – am Rand des Reidholzes – einen Vorplatz an. Drei noch erhaltene Aussenmauern des Johanniterhauses wurden ausgebessert und erhöht. Als weitere Arbeiten des Jahres 1903 sind zu erwähnen: die Freilegung der mutmasslichen Kapelle in einem von vier gut erhaltenen Umfassungsmauern begrenzten Anbau am Freiherrenturm; das Austiefen des Burggrabens am Ostfuss des Ordenshauses (Entdeckung des unvollendeten Grabendurchbruches) sowie das Entfernen einer 2 Meter hohen Schuttschicht aus dem Graben zwischen den beiden Hauptgebäuden.
Im Jahre 1904 legte man das Innere des Freiherrenturmes bis auf die Felsunterlage frei. Die bis über 4 Meter dicken Turmmauern waren nur stellenweise erhalten geblieben; die Südwestecke war bis auf den Felsgrund abgetragen worden. An den noch stehenden Mauerpartien fehlten bald Teile der innern, bald Teile der äusseren Mantelung. Sie wurden bis zur Höhe des alten Kerns aufgeführt.
Burgruine Wädenswil von Süden, vor der Restaurierung von 1938/39.
 
Schnitt durch die Burgruine, aufgenommen im Dezember 1938.

Die zweite Etappe der Wiederherstellungsarbeiten auf der Ruine Wädenswil wurde am 4. November 1938 begonnen und im August 1941 beendet. Im November 1938 wurde der Sodbrunnen bis auf 8 Meter Tiefe von Schutt und Unrat gereinigt und nach der Restaurierung der Schachtmauern mit einem schmiedeeisernen Gitterdeckel verschlossen. Gleichzeitig gelang es, die nordöstliche Umfassungsmauer fast in voller Ausdehnung zu finden und freizulegen. An ihren beiden Abschlüssen legte man die Fundamente der Ecktürme bloss. Im näher beim Reidholz gelegenen Turm mit annähernd dreieckigem Grundriss stiess man auf einen Plattenboden; beim Turm am Südostende, der auf alten Karten Windmühleturm genannt wird, überraschten die gewaltigen Eckquader.
Zwischen dem Dreieckturm und dem 1903 restaurierten halbrunden Turm am Westende des Burgareals konnten die Reste der Nordwestpartie der Umfassungsmauer von 1454 abgedeckt werden. Der Mauerzug verlief hier in gerader Richtung dem Rand des Reidholzes entlang; vor dem Johanniterhaus kam das Fundament eines viereckigen Turmes mit gut erhaltener Schiesscharte in der Westwand zum Vorschein.
Burgruine von Westen, vor Beginn der zweiten Grabungsetappe von 1938/41.
 
Zwinger auf der Südseite der Burganlage, erbaut um 1454, freigelegt 1940/41.
 
Bis zum Sommer 1939 waren die Aussenanlagen der Burg bis auf den Zwingerbezirk südöstlich des Johanniterhauses und bis auf ein Ringmauerstück südwestlich des Freiherrenturmes freigelegt und auf eine Höhe von mindestens 30 bis 50 Zentimeter über Boden ergänzt. Vom Windmühleturm im Osten der Burganlage nach Südwesten weitergrabend, war man auch auf die Fundamente des Ringmauereinganges gestossen, und Sondierungen hatten gezeigt, dass stattliche Überreste der Tor- und Zwingeranlage im Boden nahe der Oberfläche erhalten sein mussten. Ihre Freilegung war aber erst nach einjährigem Unterbruch möglich. Nachdem ein Rekurs des Eigentümers gegen die Expropriation am 23. Mai 1940 vom Zürcher Regierungsrat abgewiesen worden war, konnten die Arbeiten Mitte Juli 1940 wieder aufgenommen werden. In der neu erworbenen Grabungszone auf der Südwestseite der Burg wurden die bis 1,5 Meter hoch mit Schutt überdeckten Fundamente der 1,5 bis 2 Meter dicken Umfassungsmauer freigelegt. Im eigentlichen Zwingergebiet lag der Mauerzug 50 Zentimeter unter der Erdoberfläche. Hier kamen auch noch andere, quer verlaufende Mauern zum Vorschein. Da sich die Kosten des Wiederaufbaus zu hoch gestellt hätten, deckte man die Quermauern, über deren Funktion nirgends Anhaltspunkte zu finden sind, wieder ein. Man markierte lediglich ihre Ansatzpunkte an der Hauptmauer, die soweit erhöht wurde, dass sie vor Erdverschüttungen und Überwachsung geschützt war. Die für den Wiederaufbau der Mauern benötigten Steine gewann man aus den Schuttschichten und – leider – durch Sprengung im Burggraben.
Nebengebäude an der Nordseite des Freiherrenturms und nördliche Ringmauer mit Viereckturm.
 
Ausgrabung 1940/41: Freilegung des Zwingers.

Burggraben auf der Ostseite des Johanniterhauses.

Im Jahre 1941 sicherte man die Mauerreste der Kapelle und die neu entdeckten Baureste eines Nebengebäudes – wohl des Torbaus – an der Nordwestfassade des Freiherrenturmes. Im grösseren Anbau, wo schon 1903 verschiedene Werkstücke entdeckt worden waren, stiess man bei diesen Arbeiten neuerdings auf gotische Gewölberippen. Im Akkord wurden sodann rund 400 Kubikmeter Schutt und Erde aus dem Burggraben auf der Südseite des Johanniterhauses herausgeschafft. Damit war die zweite Etappe der Ausgrabungs- und Sicherungsarbeiten auf der Burgruine Wädenswil im August 1941 abgeschlossen. Die Restaurationsarbeiten wurden von der Baufirma Wirz in Wädenswil ausgeführt; die Aufsicht war dem Präsidenten des Schweizerischen Burgenvereins, dem Architekten Eugen Probst, übertragen. Die Kosten, einschliesslich Erwerb des expropriierten Landes, bezifferten sich auf rund Fr. 38’850. Folgende Abschnitte des Burgareals innerhalb der Ringmauern sind bis heute unerforscht: Die Partie nordwestlich des Johanniterhauses und des Freiherrenturms, der Bezirk westlich und südwestlich des Freiherrenturms, das Plateau zwischen Nordostmauer und Graben vor dem Johanniterhaus, der Graben zwischen den beiden Hauptgebäuden sowie der Graben zwischen Zwinger und Johanniterhaus.

Die Fundgegenstände

Bei den Ausgrabungen der Jahre 1901 bis 1904 und 1938 bis 1941 sind in der Burgruine Wädenswil verschiedene Fundgegenstände gehoben worden. Die Sichtung des Materials lässt eine Gliederung in folgende Gruppen zu:
- Ofenkeramik
- Gebrauchskeramik
- Metallobjekte
Am ergiebigsten waren die Funde von Ofenkacheln, die in einer Spezialpublikation ausgewertet worden sind15. Vier Gruppen lassen sich klar unterscheiden:
- ein kleiner Komplex von Pilz-, Napf-, Teller-, Medaillon- und Reliefkacheln aus der Zeit um 1370 bis 1400
- ein grosser, geschlossener Komplex von verzierten quadratischen und rechteckigen Reliefkacheln aus der Zeit um 1460
- vereinzelte Stücke aus der Zeit nach 1460 und vor 1557
- vereinzelte Stücke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die nach dem Abbruch der Burg mit Abraum auf dem Burghügel deponiert wurden.
Die ältesten Formen gehören bereits in die Zeit, da die Johanniter auf der Burg Wädenswil sassen. Die Fragmente stammen von Öfen, die im alten Freiherrentrakt oder im Kapellenanbau gestanden haben müssen und dort zwischen 1370 und 1390 gesetzt worden sind.
Baufragmente aus der Burgkapelle, augegraben 1901 bis 1904. Bruchstücke gotischer Gewölberippen, Gesimsfragmente und mit Nase versehener Bogenteil eines Masswerkfensterchen aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts.
 
Um 1460, als Innenausbau für das Johanniterhaus, entstanden prächtige Öfen aus reliefierten grünen Kacheln. Nach den Funktionen, welche diese Kacheln im Ofenkörper zu erfüllen hatten, sind Füllkacheln, Eckkacheln, Frieskacheln, Leistenkacheln, Simskacheln und Bekrönungskacheln (Kranzkacheln) zu unterscheiden. Die grün glasierten Reliefkacheln, die in quadratischer und rechteckiger Form auftreten, zeigen folgende Sujets:
- kirchliche Motive
  Marien- und Engelsdarstellungen, Kirchenväter, heilige drei Könige
- weltliche Motive
  Liebespaar, Narr, Turnierdarstellung, Bogenschütze, Bauer
- Tierdarstellungen
  Löwe, Einhorn, Greif, Affe, Wildschwein, Vögel
- Pflanzendarstellungen
  Eichen, Trauben, Blüten, Blätter Ornamentale Darstellungen
- gotisches Masswerk, Fialen, Dachmuster, Mauerwerkimitation, Rosette
Aus zahlreichen Kachelfunden im Bereich der Zürcher Altstadt geht hervor, dass Zürich im 14. und 15. Jahrhundert ein Zentrum der Ofenkachelindustrie gewesen sein muss und dass offensichtlich von hier aus auch die Kacheln für die Öfen der Burg Wädenswil geliefert worden sind.
Im keramischen Material aus der Burgruine Wädenswil sind Reste von Gebrauchskeramik – von Töpfen, Krügen, Schüsseln, Schalen, Bechern, Platten und Tellern – nur spärlich zu finden. Das Material scheint aus der Zeit zwischen dem 14. Jahrhundert und dem beginnenden 16. Jahrhundert zu stammen, also aus der Zeit, da die Burg Wädenswil im Besitze des Johanniterordens war. Alle Gefässe sind auf der Töpferscheibe gedreht worden. Es lässt sich unglasierte und glasierte Gebrauchskeramik nachweisen. Beim glasierten Geschirr verdient eine im Landesmuseum zusammengesetzte und ergänzte Schüssel besondere Beachtung. Die einfache, formschöne runde Schale ist 8,5 Zentimeter tief und weist am Boden einen Durchmesser von 10,5 Zentimeter, am Rand einen solchen von 21,5 Zentimeter auf. Die Schale ist aus rotgebranntem Ton geformt und innen grün glasiert. Die unglasierte Aussenseite ist gerillt. Zeitlich dürfte die Schale ins Ende des 15. Jahrhunderts anzusetzen sein.
Die Metallobjekte, die während der ersten Grabungsetappe in den Jahren 1901 bis 1904 geborgen wurden, lassen sich vier Jahrhunderten zuweisen. Man fand Waffen, Sporen, Hufeisen, Teile von Pferdegeschirren, Schnallen, Schlüssel, Türriegel, Beschläge, Besteck, Hausgeräte, landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge.
Es stammen
aus dem 13. Jahrhundert: drei Pfeileisen und eine Schnalle,
aus dem 14. Jahrhundert: ein Schlüssel und fünf Messer mit Griffverzierungen aus Messing,
aus dem 15. Jahrhundert: vier Armbrust- und neun Wallarmbrustbolzeneisen, zwei Radsporen, Fragmente von drei Hebeltrensen, zwei Messer mit Horngriff und ein Sichelblatt,
aus dem 16. Jahrhundert: ein Schlüssel, eine Gertelklinge und ein Hufeisen.


Gerade, quadratische Ofenkachel, 18.5 x 18.5 cm, grün glasiert, mit Reliefdarstellung: Fürst an der Brüstung einer erkerartig vertieften Nische mit Rippenwölbung und Masswerkfenstern. Aus einem Kachelofen, der um 1460 im neuen Johanniterhaus aufgestellt wurde.

Gerade, quadratische Ofenkachel, 18.5 x 18.5 cm, grün glasiert, mit Darstellung des Papstes Gregor im gotischen Lehrstuhl, um 1460.

Ergänzte, breitrecheckige, gebogene Kranzgesimskachel, 21 x 16 cm, grün glasiert, mit Drachendarstellung, um 1380/1400.

Gebogene Frieskachel, 20.5 x 18 cm, grün glasiert, um 1460. Motiv: Vor angedeutetem Masswerk ein nach rechts schreitender Bogenschütze mit schussbereiter Waffe.

Ergänzte, innen grün glasierte Schale. Ende 15. oder Anfang 16. Jahrhundert.

Gebogene, hochrechteckige Blattkachel, 20 x 23.5 cm, grün glasiert, mit Reliefdarstellung: Dreiteilige gotische Masswerkarkade,  um 1460.




Peter Ziegler

Anmerkungen

StAZH = Staatsarchiv Zürich
ZBZ = Zentralbibliothek Zürich
 
1 Eidgenössische Abschiede, Bd. IV/1 e, Luzern 1886, S. 217–219, 221, 388, 389.
2 StAZH, B V 15, S. 180. – NZZ Nr. 1389 vom 5.9.1941.
3 StAZH, Grundprotokoll Wädenswil, Bd. 1654, S. 28.
4 StAZH, Grundprotokoll, Wädenswil Bd. 1842, S. 618.
5 ZBZ, Ms Lindinner, Bd. 47, S. 270.
6 ZBZ, Ms Lindinner, Bd. 47, S. 192, 203; Ms Lindinner, Bd. 27, S. 43; Ms Lindinner, Bd. 98, Vorbemerkungen zur Schlosschronik von Wädenswil.
7 ZBZ, Ms Lindinner, Bd. 47, S. 65.
8 Heinrich Escher, Urkundliche Geschichte der Burg und Herrschaft Wädenschweil am Zürichsee bis zur völligen Erwerbung durch Zürich im Jahre 1550. Beitrag in .J. .J. Hottinger und G. Schwab, Die Schweiz in ihren Ritterburgen und Bergschlössern, Bd. 1, Chur 1828, S. 169.
9 Gerold Meyer von Knonau, Der Canton Zürich, Bd. 1 (2. Auflage), St. Gallen und Bern 1844, S. 97.
10 ZBZ, Ms R 357.
11 Gerold Meyer von Knonau, Der Canton Zürich, Bd. 2 (2. Auflage), St. Gallen und Bern 1846, S. 495.
12 Heinrich Zeller-Werdmüller, Zürcherische Burgen II, Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. 23, Heft 7, Zürich 1895, S. 375.
13 Über die 1. Grabungen orientiert: Jakob Isler, Die Burg Wädenswil, Wädenswil1909.
14 Über die 2. Etappe orientiert: Alfred Kitt, Die Burg Wädenswil, Wädenswil 1941. – Über beide Grabungen: Peter Ziegler, Burgruine Wädenswil, Wädenswil1981.
15 Peter Ziegler, Ofenkeramik.