Das Haus Eidmattstrasse 5 (Ass.-Nr. 286) mit seinen in hölzernen Gewänden gereihten Fenstern auf der Südostseite geht im Kern ins 17. Jahrhundert zurück und muss einmal gegen Nordwesten, zum Mattenweg hin, erweitert worden sein. Beim Abbruch liessen sich deutlich zwei Bauphasen unterscheiden. Im jüngeren Teil ist die Traufe zur Eidmattstrasse gerichtet, im älteren verlief sie ursprünglich im rechten Winkel dazu, also parallel zu den benachbarten Bauten längs der Eintrachtstrasse. Während eine erste Haustüre das Haus Eidmattstrasse 5 erschloss, führte ein separater zweiter Eingang durch das Gebäude zum Hinterhaus Nr. 7 (Ass. -Nr. 287).
1739 gehörte das Haus Ass.-Nr. 286 Regula geb. Isler, der Witwe des Sattlers Hans Michel Kürsner. Es grenzte damals an die Behausung der Erben des Hans Wild (Ass.-Nr. 285) und an Caspar Rebmanns Haus (Ass.-Nr. 287). 1768 wird die selbe Liegenschaft umschrieben als «der vierte und mittlere Teil an einem Haus genannt im Luft» ( Bd. 8, S. 178). Eigentümer war nun der Sattlermeister Jakob Kürsner, unter dessen Stube das Kellerli von Johannes Rusterholz im Haus Eidmattstrasse 3 lag.
Jakob Kürsners Sohn Heinrich, der den Schneiderberuf ausübte, kaufte 1782 den Bruder Hans Jakob und die Schwester Esther aus dem väterlichen Erbgut aus (Bd. 10, S. 331) und veräusserte die Liegenschaft am 6. Dezember 1787 dem Sohn Heinrich, der sich ebenfalls als Sattler betätigte.
Im Februar 1800 verkaufte Sattler Heinrich Kürsner dem Heinrich Huber «den halben Teil ungefähr am vierten Teil an einem Haus wie geteilt», also einen Achtel-Hausteil. Dieser begriff die obere Stube und eine Kammer samt der Küche daneben, ferner eine Kammer ob der Stube und ob derselben den vorderen halben Teil der Winde (Bd. 15, S. 403). Da es im Hausteil eng war, sicherte der Verkäufer dem neuen Eigentümer zu, er werde ihm durch seinen Windenschnabel Wegrecht gestatten, falls er mit grossen Sachen nicht durch seinen eigenen Hausteil den Dachstock erreichen könne. Zudem liess Kürsner zugunsten Hubers ins Grundprotokoll eintragen, er werde «wegen nötiger Heiterkeit im Gang» das Fenster in Verkäufers Kammertüre nie vermachen.
Nachdem vor 1777 auf der Bergseite ein weiteres Gebäude (Vorläufer von Ass.-Nr. 288, Eidmattstrasse 9) an die Liegenschaft Eidmattstrasse 5 angebaut worden war, hatte Hubers Hausteil nun drei Anstösser: die Häuser von Jakob Rusterholz (Ass.-Nr. 285), Schneebelis Erben (Ass.-Nr. 287) und Sigrist Rebmanns Erben (Ass.-Nr. 288).
Nach dem Tod des Sattlermeisters Heinrich Kürsner-Häusler verkaufte die Witwe im Namen der Kinder ihren Achtel Hausanteil ebenfalls dem Schuhmacher Heinrich Huber, ihrem Nachbarn, der damit einen Viertel der Gesamtliegenschaft sein eigen nennen konnte (Bd. 17, S. 38). Im Oktober 1830 fand der Schuster einen Käufer für seinen «vierten mittleren Teil an einem Haus an der Luftgass»: Conrad Rhyner, der dem früheren Eigentümer lebenslänglich und unentgeltlich Platz in Stube und Stubenkammer einräumte. Von Rhyners Erben ging der Hausteil «an der Luftgass bei der Eidmatt» im April 1843 kaufweise an Heinrich Schoch-Kölla von Fischenthal über.
Schoch liess 1853 vor dem Haus Ass.-Nr. 285 an der Luftgasse ein einstöckiges Ladengebäude (Ass.-Nr. 281) erstellen, das im Juni 1994 ebenfalls abgebrochen worden ist. Es vererbte sich 1859 auf den Sohn Rudolf Schoch und gehörte ab Mai 1875 dem Kleidermacher Gottfried Isler bei der Eintracht. 1914 fand eine weitere Handänderung statt. Damals kaufte Landwirt Jean Nussbaumer den Besitz, der nun als «Zinnenbau mit Wohnung» umschrieben wurde.
Das Haus Eidmattstrasse 5 von Rudolf Schoch ging 1862 durch Kauf an den Schuhmacher Meinrad Wichart von Altendorf über, und dieser veräusserte es 1867 dem Milchtrager Rudolf Guggenbühl. Als dessen Erbin trat 1909 Luise Knecht-Guggenbühl den Besitz an. Über Luisa Walz-Guggenbühl (1949) und M. Ferrari + Co. (1968) kam die Liegenschaft 1993 durch Kauf an Hans-Peter Boesch.