FAESI, ROBERT (1883–1972)


* 10. April 1883 in Zürich; † 18. September 1972 in Zollikon war Professor für Literatur Universität Zürich, Schriftsteller (u.a. Erzählung «Füsilier Wipf»). 1938–1969 Besitzer / Bewohner des Hofs Neugut, Wädenswil.
Robert Faesi stammte aus einer wohlhabenden Zürcher Patrizierfamilie. Er studierte nach der Matura erst Rechtswissenschaft, dann Germanistik. 1907 wurde er mit einer Dissertation über Abraham Emanuel Fröhlich zum Dr. phil. promoviert. Er war Gymnasiallehrer in Zürich, unternahm mehrere längere Bildungsreisen und habilitierte sich 1911 an der Universität Zürich, wo er 1922 ausserordentlicher Professor für neuere deutsche und schweizerische Literaturgeschichte, (erst) 1943 zum Ordinarius ernannt und 1953 emeritiert wurde.
Er verfasste als Germanist Monografien über neuere «Klassiker» wie Conrad Ferdinand Meyer, Carl Spitteler, Rainer Maria Rilke oder Thomas Mann, dazu eine Geschichte der jüngeren Schweizer Literatur, als Schriftsteller ein alle Gattungen abdeckendes, umfangreiches Werk. Mit seiner 1938 verfilmten Erzählung Füsilier Wipf wurde er «populär». Für seine Zürcher Roman-Trilogie, welche die Geschichte Zürichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts behandelt, erhielt er 1945 den Literaturpreis der Stadt Zürich. Eine Art Gegenpol zu dieser «konservativen» Stadtgeschichte bildet die (kurz darauf erschienene) Zürcher Roman-Tetralogie Alles in Allem von Kurt Guggenheim. Seit 1951 war Faesi Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

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