Schützenhaus Steinacher *

 
Von 1859 bis 1894 schossen die Wädenswiler Schützen auf dem Schiessplatz Rotwg am Dorfrand von Wädenswil. Der Stand in Siedlungsnähe befriedigte aber nicht mehr; die Behörde suchte darum einen neuen Standort. Am 3. Mai 1894 wurde der Schiessstand Steinacher dem Betrieb übergeben. Obwohl er im Jahre 1907 auf 400 Meter erweitert worden war, genügte er den Anforderungen bald nicht mehr und musste 1915 für das neue Gewehr Modell 1911 gesperrt werden. Nun sahen sich die Wädenswiler gezwungen, ihre Übungen in die Schiessanlagen der umliegenden Gemeinden zu verlegen. Der Brand der Scheibenständer auf 300 Meter und auf 400 Meter in der Nach vom 29. auf den 30. März 1919 zwang die Gemeinde, die Schiessplatzfrage rascher zu lösen. Eine erste Vorlage wurde an der Gemeindeversammlung vom 30. November 1919 zurückgewiesen, mit dem Auftrag eine billigere Lösung zu suchen. Schliesslich bewilligte die Gemeindeversammlung vom 11. April 1920 eine auf 16 Scheiben reduzierte Schiessanlage, die 1922 eingeweiht wurde.
Zunehmende Bautätigkeiten in der Au machte schon zu Beginn der 1960er Jahre die Verlegung des Schiessstandes Steinacher wünschbar. Da sich auch die Erneuerung des Schiessstandes Richterswil aufdrängte, arbeiteten die beiden Gemeindebehörden ein Projekt für eine gemeinsame Schiessanlage auf Beichlen Wädenswil aus.
Schiessstand Steinacher, 1894-1969/81.
In der Urnenabstimmung vom 1. Juni 1969 wurde aber diese Vorlage abgelehnt. Nachdem der eidgenössische Schiessoffizier im August 1969 die Schliessung des Standes Steinacher verfügt hatte, mussten die Schützen ihre ausserdienstliche Schiesspflicht wieder in den Nachbargemeinden erfüllen, den die Gemeindeversammlung vom 17. Dezember 1969 verweigerte auch einen Kredit für die Erstellung von Schiessblenden und neuen Kugelfängen im Steinacher. Es dauerte nahezu zehn Jahre, bis ein reduziertes Projekt für einen Schiessstand Beichlen im dritten Anlauf in der Urnenabstimmung vom 27. Februar 1978 angenommen wurde. Nach einer Bauzeit von rund anderthalb Jahren konnte die Anlage am 13. August 1980 für den Schiessbetrieb freigegeben werden. Scheibenstand und Schützenstand Steinacher wurden 1981 abgebrochen. [Quelle: Die Au gestern - heute, 1984, pzi]