Ende Juni 1832 suchte der Wundarzt und Haarschneider Johann Caspar Steiger von Flawil beim Zürcher Rat des Innern um eine Niederlassungsbewilligung für Wädenswil nach. Steiger hatte auf autodidaktischem Weg den Buchbinder- und Buchdruckerberuf erlernt und nacheinander in Flawil, Herisau und Stäfa ausgeübt. Am letzten Ort forderten ihn radikal denkende Gesinnungsgenossen auf, mit seiner Druckerei nach Wädenswil überzusiedeln. Gegen Ende 1834 eröffnete Steiger in einem Anbau des «Grünenhofs», bei der Einmündung der Luftstrasse in die Seestrasse, die erste Buchdruckerei auf dem Platz Wädenswil.

Der Drucker beschaffte sich eine vollständig neue Druckereieinrichtung mit assortiertem Schriftenmaterial, das hauptsächlich für Akzidenzarbeiten bestimmt war. 1834 druckte und verlegte Steiger das vom Mitbürger Johann Heinrich Zuppinger verfasste Werk «Bilder aus der Vorzeit oder Wahrheit ohne Schminke». Im selben Verlag erschienen auch Eduard Billeters «Blicke in das Volksleben und auf die Forderungen der Zeit». Beide Schriften sind sehr sauber gedruckt und zeigen, dass Steigers Druckerei auf einem beachtlichen Niveau stand. Für die Kirchgemeinde Wädenswil verfertigte er ein neues Taufbuch sowie ein Totenregister. Seit Januar 1836 besorgte Johann Caspar Steiger auch den Druck des «Wochenblattes vom Zürichsee». Nach dem Sturz des liberalen Regimes fand es Steiger angezeigt, den Kanton Zürich zu verlassen. Im September 1839 kehrte er nach Flawil zurück, wo er sein Unternehmen wieder schnell emporbringen konnte.